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Freddie Mercurys Tochter

Freddie Mercurys Tochter Engster Freundeskreis bezweifelt Wahrheitsgehalt

ms - 12.08.2025 - 11:00 Uhr
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Im Mai platzte die Nachricht wie eine Bombe in die Weltpresse: Queen-Sänger Freddie Mercury (†45) hat eine Tochter, so die Schlagzeilen. Das zumindest behauptet die Rockjournalistin Lesley-Ann Jones in ihrer neuen Mercury-Biografie. Nun meldete sich erstmals die vermeintliche 48-jährige Tochter wie auch der engste Freundeskreis des Briten zu Wort, der 1991 an den Folgen einer HIV-Infektion verstorben war. 

Eine Frau namens B 

Nach Angaben der Daily Mail soll die Tochter 1976 durch ein sexuelles Abenteuer von Mercury mit der Ehefrau eines Freundes entstanden sein. Kurz vor seinem Tod 1991 habe der Sänger dann 17 handgeschriebene Tagebücher an seine Tochter übergeben – die Grundlage für die neue Biografie, die im September erscheinen soll. 

Die angebliche Tochter will anonym bleiben, brach nun aber erstmals gegenüber der Presse ihr Schweigen. Dabei soll es sich um eine 48-jährige Ärztin handeln, die heute in Europa lebt und selbst Mutter ist – Mercury wäre demnach posthum Großvater. Es gibt weder ein Foto noch anderweitig weitere Informationen über die Frau, im Buch selbst wird sie nur als „B“ bezeichnet. 

15 Jahre Schweigen über die Tochter?

Gegenüber der Daily Mail erklärte sie nun: „Freddie Mercury war und ist mein Vater. Wir hatten von meiner Geburt an und während der letzten 15 Jahre seines Lebens eine sehr enge und liebevolle Beziehung. Er hat mich verehrt und war mir sehr zugetan. Ich wollte meinen Vater nicht mit der ganzen Welt teilen! Nach seinem Tod musste ich lernen, mit Attacken gegen ihn, Falschdarstellungen über ihn und dem Gefühl zu leben, dass mein Vater nun allen gehörte. Ich weinte und trauerte um meinen Vater, während Fans auf der ganzen Welt um Freddie trauerten. Wenn man 15 Jahre alt ist, ist das nicht einfach.“

Zudem betonte die 48-Jährige: „Für Fans drehten sich die letzten 34 Jahre um Songs, die er nicht geschrieben, gesungen oder aufgenommen hat. Um Konzerte, die er nicht gegeben hat. Aber für mich (...) drehten sich diese Jahre um all die Dinge, die wir nicht gemeinsam tun konnten: Gespräche, die wir nicht führen konnten, Fragen, die wir nicht stellen konnten, Antworten, die wir nicht geben konnten. Es ging um Geständnisse, die wir nicht machen konnten, um Lachen, das wir nicht teilen konnten, um Spiele, die wir nicht spielen konnten. Um Geburtstage, Weihnachten, Momente und Zeiten, die wir nie gemeinsam genießen konnten.“ Laut der britischen Zeitung soll bis heute nur ein sehr kleiner Kreis über die wahre Existenz der angeblichen Tochter eingeweiht sein. 

Wahrheit oder PR-Gag?

Wahrheit oder doch nur eine gelungene PR-Kampagne für die neue Biografie? Der engste Freundeskreis des verstorbenen Sängers hat da zumindest seine Zweifel, allen voran die langjährige Partnerin und „Liebe des Lebens“ Mary Austin (74). In den 1970er Jahren lebte Mercury jahrelang mit der Verkäuferin zusammen, eine Zeit lang teilten sie sich sogar eine Wohnung in London. Zu Beginn des Jahres 1976 trennte sich der Queen-Sänger dann von Austin, nachdem er sich als schwul geoutet hatte. Die Freundschaft der beiden hielt allerdings bis zu seinem Tod an. 

Mit klaren Worten verurteilte Austin gegenüber der Sunday Times die Behauptung als Lüge: „Ich habe nie von einem Kind oder von Tagebüchern gewusst. Freddie war von einer herrlichen Offenheit, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein so freudiges Ereignis vor mir oder anderen Menschen, die ihm nahestanden, geheim halten wollte oder konnte! Wenn Freddie tatsächlich ein Kind gehabt hätte, ohne dass ich davon wusste, wäre das für mich schon sehr erstaunlich.“ Mercury war Austin bis zum Lebensende so eng verbunden, dass er ihr die Hälfte seines Vermögens von geschätzt rund neun Millionen britischen Pfund vermachte. 

Kritik von engen Freunden 

Ähnlich kritisch sehen das weitere enge Weggefährten von Mercury: Queen-Gitarrist Brian May sagte, er wolle lieber „neutral“ bleiben, während seine Frau, die Schauspielerin Anita Dobson, die Geschichte in einem Interview mit The Mirror als „Fake News“ bezeichnete. Auch der Großteil der Fans bezweifelt online inzwischen die Geschichte.  

Die vermeintliche Tochter selbst erklärte daraufhin, sie sei erschüttert von diesen Aussagen. Die Autorin der neuen Biografie, Lesley-Ann Jones, hatte anfangs noch behauptet, man habe einen DNA-Test durchgeführt, um alles beweisen zu können – offizielle und fundierte Ergebnisse davon gibt es allerdings erstaunlicherweise bis heute nicht. Zudem versuchte Jones den Verkauf weiter anzukurbeln mit der Aussage, es werde weitere Enthüllungen in ihrem Buch geben, die „alles, was wir über ihn und sein Vermächtnis zu wissen glaubten, auf den Kopf stellen werden.“

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