Hein & Fiete im Interview Christoph Karch und Pascal Sauer
Hein & Fiete ist der schwulen Checkpoint in St. Georg, Hamburg. Rund 80 ehrenamtliche und fünf Hauptamtliche machen es sich zur Arbeit Aufklärung über HIV/AIDS und andere übertragbare Infektionen, sowie Safer Sex. Um das zu erreichen sind sie nicht nur vor Ort, sondern auch in der Szene aktiv. SCHWULISSIMO sprach mit den zwei Hauptamtlichen Christoph Karch und Pascal Sauer über ihre Arbeit.
Christoph du bist neu im Team, wie kam es dazu?
Genau, ich arbeite jetzt seit dem 01.04.19 hier und ich habe vor zwei Jahren in der AIDS Hilfe Gießen gearbeitet und bei der AIDS Hilfe Nürnberg und habe nebenbei studiert. Ich bin jetzt fertig mit der Uni und dann war hier die Stelle frei und hab mich dann darauf beworben. Weil ich das Thema Beratung und die Checkpoint Arbeit spannend fand und Hamburg auch. So kam das dann.
Du bist zuständig für Koordination Checkpoint, was machst du da genau?
Ich teile die Ehrenamtlichen für den Dienst ein und koordiniere Veranstaltungen. Zusätzlich helfe ich bei der Beratung vor Ort. Den Infoladen, also den Checkpoint haben wir von Montag bis Samstag geöffnet von 16 bis 21 Uhr. Fachliches Wissen ist wichtig, sowie Organisationsfähigkeiten.
Pascal du hast vorher den Job gemacht den Christoph heute tätigt, was machst du jetzt?
Nach über zwei Jahren wollte ich mal raus und mache deshalb jetzt die Szene-vor-Ort-Arbeit.
Wir organisieren ganz viele Aktionen in Kneipen und auf Partys. Das können verschiedene Spiele sein zum Beispiel Glücksräder oder eine Dildo-Wurfwand, aber auch Infostände vor Ort. Alles um die Leute aufzuklären wie man sich vor HIV und STIDs schützen kann. Dafür haben wir eine große Vernetzung mit den Wirten und Betreibern von den Clubs, Partys, Kneipen und Saunen und was es da noch alles gibt. So machen wir dann eben die Arbeit in der Szene, die direkt vor Ort stattfindet.
Es fängt schon damit an das du die Leute kontaktierst und sagst wir würden gerne was bei euch machen und bereitest dann auch die Spiele beziehungsweise die Konzepte vor?
Ja die bereite ich zusammen mit der Safety Crew, einer ehrenamtlichen Gruppe die vor Ort dann die Einsätze mit uns macht. Wir treffen uns alle zwei Wochen und bereiten die Sachen vor, besprechen auf welche Partys bzw. anderen Aktionen wir gehen. Dann wird das noch eingeteilt damit nicht alle Ehrenamtlichen auf einmal hingehen, sondern zwei bis sechs Leute. Je nachdem wie groß die Party beziehungsweise die Aktionen sind. So gestalten wir dann zusammen die Vor- und Nachbereitung.
Wie ist so die Resonanz in der Szene?
Die meisten freuen sich sehr wenn wir kommen, weil es natürlich ein wichtiges Thema ist. Wir haben jetzt auch vermehrt mit dem Thema PrEP zu tun, weil das eine relative neue Methode ist sich vor HIV zu schützen. Die Community und die Kneipenbesitzer beziehungsweise die Betreiber der Clubs sind immer sehr dankbar, dass wir da dann Ansprechpartner sind. Besonders weil wir regelmäßig vor Ort sind und die Gäste und Kunden uns dann ansprechen können.
Vielen Dank ihr zwei für eure Zeit und weiterhin frohes Schaffen.