Schock und Traumata Sicherheit in den eigenen vier Wänden
Die Zahlen gingen zwar in den letzten Jahren zurück, doch es werden immer noch zu viele Menschen in Deutschland Opfer von Einbrüchen: Wie man mit diesem Trauma umgeht und wie man sich schützen kann, ist im Folgenden zu lesen.
Zahlen und Fakten:
Pro Stunde kommt es landesweit zu ca. 10 Einbrüchen: Dabei hat man statistisch gesehen in Bayern die besten Karten und statistisch gesehen die geringste Gefahr Einbruchsopfer zu werden. In Bremen lebt es sich laut Statistik am unsichersten, auch was die Großstädte anbelangt. Auch Saarbrücken, Bonn oder Dortmund sind Städte, in denen oft eingebrochen wird – als relativ sicher gelten Fürth, Würzburg oder Regensburg. Lieblingsobjekte sind dabei Häuser von älteren Menschen, Immobilien mit einer guten Anbindung zu einer Hauptstraße, also einem Fluchtweg oder einem gut einsehbaren rückwärtigen Garten, der ebenso eine gute Fluchtmöglichkeit bietet. Aber auch Mehrfamilienhäuser bieten keine Sicherheit, denn Täter nutzen hier die Chance gleich mehrere Wohnungen auf einmal auszuräumen.
Beratungsstellen nutzen:
Eine Wohnung oder gar ein Haus einbruchssicher zu machen, ist aufwändig und professionelle Installationen von Überfall- und Einbruchsanlagen sind ziemlich teuer: Am besten ist es deshalb, sich vorab kostenlos bei den örtlichen Polizeilichen Beratungsstellen (https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/einbruch/) beraten zu lassen. Hier erfährt man von Experten, welche Schutzmaßnahmen sich am besten für das jeweilige Zuhause eignen.
Was tun, wenn doch eingebrochen wurde?
Es ist nun mal leider so: Einen absoluten Schutz vor Einbruch gibt es leider nicht, will ein Krimineller hinein, dann kommt er auch hinein. Was ist also zu tun, wenn man Opfer wurde? Als erstes sollte man sich klarmachen, was alles gestohlen wurde und welcher Wert dabei zustande gekommen ist. Mit Hilfe einer Inventarliste erleichtert man so der Polizei und der Versicherung die Arbeit. Bei einer eventuellen Sicherstellung des Diebesguts sind die Gegenstände leichter und schneller zuzuordnen.
Was tun, wenn man bei einem Einbruch im Haus ist?
Auf keinen Fall den Helden spielen! Die offene Konfrontation mit den Einbrechern sollte man vermeiden und sich bestenfalls einschließen. Wenn man ein Handy dabeihat, gleich die 110 anrufen. Alternativ kann man auch lautstark auf sich aufmerksam machen, damit die Täter bemerken, dass sie nicht ungestört agieren können. Normalerweise haben Einbrecher kein Interesse an einer Konfrontation und treten dann die Flucht an.
Sofortmaßnahmen nach einer Tat ergreifen:
Am ärgerlichsten ist es, wenn neben Gegenständen auch noch Geldbörse und Dokumente fehlen: Nun heißt es nämlich sofort zu handeln: Alle Kredit- und EC-Karten kann man kostenlos unter der zentralen Notrufnummer 116 116 sperren lassen. Ebenfalls dort kann man den Verlust des Handys melden und den Anschluss sperren lassen, genauso wie die neue Online-Ausweisfunktion des Personalausweises.
Psychische Folgen eines Einbruchs:
Ein Einbruch bringt jedoch neben dem Verlust von Gegenständen auch immer den Verlust eines Vertrauens mit sich: Das Gefühl, dass ein Fremder im eigenen Zuhause war, führt zu Unsicherheit und Unwohlsein. Deshalb nicht zögern und Hilfe in Anspruch nehmen – im Internet finden sich viele Foren für Einbruchsopfer und hier können mit Leidgenossen Erfahrungen ausgetauscht werden. Es gibt aber auch unabhängige Hilfen von diversen Organisationen wie Weißer Ring e.V., das PTBS Forum oder ado – Arbeitskreis der Opferhilfen in Deutschland e.V. sowie Angebote für Angehörige, die selbst oft nicht wissen wie mit den traumatisierten Lieben umzugehen ist.
Nach einem Einbruch berichten viele Opfer nämlich von Verhaltensänderungen, sie entwickeln Kontrollzwänge oder Unsicherheiten gegenüber Menschen, sind aggressiv oder misstrauisch. Viele können nicht mehr in dieser Wohnung leben und sehen eine Lösung nur in einem Umzug oder einem Wohnungswechsel, um das traumatische Erlebnis hinter sich zu lassen. Wer wieder angstfrei in seiner gewohnten Wohnung bleiben will, sollte sich am besten diesen posttraumatischen Belastungsstörungen stellen und in Behandlung bei einem professionellen Psychotherapeuten begeben. Zudem hilft der Rückhalt von Familien und Freunden sehr bei der Bewältigung eines solchen Erlebnisses!