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Ist mein Penis zu klein? // © powerofforever

Ist mein Penis zu klein? Penisvergrößerung

co - 10.08.2019 - 07:00 Uhr

Von wegen zwanzig Zentimeter: Der Durchschnittspenis ist im schlaffen Zustand 9,16 cm lang und im erregten 13,12 cm. Der Umfang liegt im Schnitt bei 12,5 cm. Wer nun nachmisst, wird erstaunt feststellen, dass er vollkommen durchschnittlich ist – und das, obwohl die Zahlen so gering erscheinen. Vielfach rührt das von einem verzerrten Bild: Die überwiegende Mehrheit der in den Medien vertretenen erigierten Penisse gehören Pornodarstellern, die sich eben nicht durch ihre Durchschnittlichkeit auszeichnen.

Doch selbst mit dem Wissen um die Durchschnittswerte darf es bei vielen Männern gerne ein bisschen mehr sein: Jedes Jahr werden rund 3000 Penisvergrößerungen durchgeführt. Ein mächtigerer Phallus suggeriert besseren Sex und mehr Erfolg bei der Partnersuche. Das ist jedoch ein Trugschluss, der schon zu manch gefährlichen Experiment geführt hat. Wer den vermeintlichen „Mangel“ operativ beheben lassen möchte, sollte zuerst den Rat eines Psychologen einholen.
Bei einer Operation werden die Haltebänder der Peniswurzel zunächst durchtrennt, damit der Penisschaft weiter aus der Bauchhöhle herausgezogen werden kann. Dadurch wird das Glied optisch um drei bis sechs Zentimeter länger. Anschließend wird Körperfett in die Schwellkörper gespritzt, um den Penisumfang anzugleichen. Die Prozedur kann jedoch unschöne Nebenwirkungen haben: So steht er danach möglicherweise weniger stabil. Zudem kann es durch das eingespritzte Fett zu unästhetischen Dellen am Schwellkörper kommen. Alternative Füllstoffe können zu schmerzhaften allergischen Reaktionen führen. Durch Vernarbungen an den Haltebändern kann das gute Stück nach der OP sogar kürzer sein als vorher. Der Eingriff kostet etwa 10.000 Euro, die nur selten von der Krankenkasse übernommen werden.

Das ist beispielsweise bei einem Mikropenis der Fall, der im erigierten Zustand kleiner als 7,5 cm ist. Außerdem werden immer mehr Säuglinge mit Penisanomalien geboren, die aus dem auffälligen Anstieg von Giftstoffen wie Bisphenol A und Phthalaten in unserem täglichen Umfeld resultieren.
In Industrienationen weit verbreitet ist der sogenannte „buried penis“, bei dem das Geschlechtsteil aufgrund einer anhaltenden Fehlernährung unter einer Fettschürze vergraben ist. Wer sich einen größeren Penis wünscht, sollte also zuerst ans Abnehmen und eine gesündere Ernährung denken.
Mit einigen Tricks kann die Penisgröße bei regelmäßiger Anwendung über Monate und Jahre hinweg verändert werden. Diese Techniken sind vergleichbar mit Muskeltraining: Der Schwellkörper wird überstreckt oder mit mehr Blut zum Überschwellen gebracht. Das zerstört einige der kürzeren Fasern, die schließlich durch längere ersetzt werden. Bekannte Übungen sind zum Beispiel Jelqing, Ballooning und Stretching sowie gezieltes Beckenbodentraining für Standfestigkeit und Orgasmuskontrolle.

Wer nicht selbst Hand anlegen will, kann dabei auch auf technische Hilfsmittel wie Expander und Penispumpe zurückgreifen. Diese sind oft leichter in der Handhabung als manuelle Übungen, müssen aber für denselben Effekt länger angewandt werden. Besondere Vorsicht ist geboten bei zweifelhaften Gerätschaften wie Vakuumpumpen, die häufig mehr schaden als nutzen. Bisweilen finden sich auch recht abenteuerliche Methoden: Beim Penis-Tai-Chi wird das gute Stück beispielsweise mit Gewichten beschwert – eine professionelle Anleitung ist hier allerdings Pflicht, da sonst irreparable Schäden entstehen können.

Darüber hinaus werden im Netz allerlei Pillen und Wundermittelchen angepriesen, die das Glied ganz nebenbei vergrößern sollen. In der Realität schwillt aber meistens nur Kontostand der Anbieter, die sich an der Unsicherheit ihrer Kunden bereichern.


Bei all diesen Strategien bleibt jedoch die wichtigste Frage bestehen: Wozu das Ganze? Wer glaubt, einen zu kleinen Penis zu haben, fühlt sich deswegen oft wenig begehrenswert. Dabei sollte man jedoch eines nicht vergessen: Die Hosen werden meist erst dann heruntergelassen, wenn es schon zur Sache geht. Allein mit der Größe überzeugt also niemand – für die Partnersuche viel entscheidender ist die richtige Chemie. Wissenschaftlich erwiesen ist dagegen, dass für eine erfüllte Sexualität bereits wenige Zentimeter ausreichen. Das Selbstwertgefühl mit anderen Mitteln nachhaltig zu steigern ist daher allemal erstrebenswerter als ein Riesenprügel.

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