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Aufbissschiene // © AndreyPopov
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Aufbissschiene Schluss mit Knirschen & Co.

kk - 22.05.2021 - 09:00 Uhr

Wir machen es unbewusst im Schlaf: Zähneknirschen. Dadurch belasten wir unsere Kiefer und Zähne, aber auch den ganzen Körper. Abhilfe verschaffen so genannte Aufbissschienen, die unser Kausystem wieder regulieren können! Alle Infos zu diesen medizinischen Hilfsmitteln wie Kosten, Anwendung und Unterschiede haben wir für Euch hier zusammengetragen:

Was ist eine Aufbissschiene?

Mit einer so genannten Aufbissschiene werden Beschwerden aufgrund einer Fehlbelastung der Kiefergelenke und Zähne gelindert: Sie ist wichtiger Bestandteil der initialen Schienentherapie, bei der aber auch Ursachen und Folgen der Kausystemstörung behandelt werden. Da es sich hierbei um ein weites Indikationsspektrum handelt, gibt es viele Anwendungsbereiche, nach denen die Beißschiene klassifiziert werden können, wichtig ist aber die Unterscheidung nach den zwei großen Gruppen: Relaxierungsschiene und Positionierungsschiene. Weitere Bezeichnungen für eine Aufbissschiene sind im Übrigen beispielsweise Zahnschiene, Knirscherschiene oder Nachtschiene.

Aufgabe und Funktion

Eine Aufbissschiene legt sich wie eine Schutzschicht über die eigenen Zähne und sorgt so für eine Harmonisierung des Zusammenspiels von Kiefergelenken und Kaumuskulatur. Dadurch soll Pressen und Reiben der Zähne verhindert werden und der daraus entstehende Schaden an Substanz, Apparat sowie Kiefergelenk und Muskulatur vermieden werden. Dabei kann man Schienen sowohl für Oberkiefer als auch Unterkiefer anfertigen, beide Kiefer müssen allerdings in der Zahnbogenform korrekt geformt sein. Ziel der Behandlung durch eine Aufbissschiene ist es, den Unterkiefer aus seiner Verzahnung mit dem Oberkiefer zu befreien und eine selbstständige Lage zu finden, durch die eine entspannte Kiefergelenks- und Muskelsituation entsteht.

Unterschiedliche Typen

Jede Aufbissschiene wird individuell angefertigt, denn jeder Kiefer ist anders: Im Vordergrund steht dabei die Frage, welche Symptome man hat und welche Aufgabe mit der Schiene erfüllt werden soll. Nach einer eingehenden Diagnose wird man dann dem idealen Schienentypus zugeordnet werden. So gilt es zum Beispiel zu entscheiden, ob man hartes oder weiches Material für den persönlichen Tragekomfort braucht, beide sind farblos transparent und deshalb kaum sichtbar. Und bei beiden ist nicht mit Beschwerden zu rechnen. Alternativ kann man inzwischen sogar online Aufbissschienen kaufen und fast selbst anpassen: In einem Paket sind dabei alle Utensilien für einen Zahnabdruck enthalten, so dass man den Abdruck eigenständig zuhause anfertigen kann. Man sendet diesen zurück und bekommt dann seine individuelle Schiene zugeschickt, die in diesem Fall natürlich wesentlich kostengünstiger ausfällt. Dennoch hat eine vom Zahnarzt speziell angefertigte Schiene mehrere Vorteile, denn sie wird direkt am Patienten angepasst und kleinste Feinheiten berücksichtigt.

Reinigung und Pflege

Da die Schiene ein täglicher Begleiter im intimen Mundraum ist, muss man sie selbstverständlich gründlich und richtig pflegen: Unmittelbar nach dem Essen am besten sorgfältig mit Zahncreme und Zahnbürste reinigen, alternativ lassen sich auch gut Gebissreiniger-Tabs verwenden. Nimmt man sie zeitweise heraus, sollte man die Schiene in einem feuchten Milieu aufbewahren, beispielsweise in einem Glas mit kaltem Wasser oder in einem feuchten Papiertuch, denn sie darf niemals austrocken, um eine Deformation zu verhindern. Trägt man die Aufbissschiene nur nachts, sollte man diese tagsüber in einem luftdichten Behälter aufbewahren – eine Zahnspangenbox ist ideal.

Kosten und Erstattung

Die Anfertigung einer individuellen Schiene wird im Rahmen der Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet: Nicht übernommen werden jedoch spezielle Diagnoseverfahren oder Arbeitsschritte, weshalb auf den Patienten doch noch Kosten zukommen könnten. Am besten man bespricht dies alles individuell vorab.

Ziele einer Aufbisschiene auf einen Blick

  • Entlastung der Zahn-, Muskel- und Gelenksfunktion
  • Verminderung von Zähneaufeinanderpressen und Zähneknirschen
  • Lösen unbewusster Automatismen
  • Erlernen neuer Bewegungsmuster
  • Reduktion von Zahnaufeinanderreiben
  • Erhalt und Schutz der Zahnhartsubstanz
  • Veränderung der Zahnführung in Form, Länge und Steilheit

 

Es gibt aber auch Alternativen zur Schiene, denn oft ist Zähneknirschen eher psychisch bedingt und geht auf Stress zurück: Hier könnte eine gezielte Psychotherapie oder Entspannungstechniken wie Yoga helfen, die Ursachen zu lösen.

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