Lebenslange Haft! US-Staatsanwaltschaft schließt Vergleich: Lebenslange Haft ohne Bewährung für Aldrich!
Wie bereits vor einer Woche angekündigt, hat sich der nicht-binäre Anderson Lee Aldrich (23) gestern vor dem Gericht in Colorado Springs nun offiziell für den Anschlag auf den Gay-Club Q schuldig bekannt. Konkret erkannte er die Anklage an, die fünf Fälle von Mord, 46 Fälle des versuchten Mordes und zwei Fälle von Hassverbrechen festgehalten hat.
Die weiteren der über 300 Anklagepunkte wurden im Vergleich fallengelassen, wie die Associated Press heute berichtet. Aldrich hat sich dabei mit der Staatsanwaltschaft auf eine lebenslange Haftstrafe ohne die Möglichkeit einer frühzeitigen Entlassung geeinigt.
Aldrich entschuldigt sich bei Hinterbliebenen
Aldrich erschoss mit einem Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe am Abend des 19. November 2022 im beliebten Schwulenclub Q fünf Menschen: Daniel Aston, Raymond Green Vance, Kelly Loving, Ashley Paugh und Derrick Rump. Aldrich wurde nur Minuten nach Beginn des Amoklaufs von zwei Gästen überwältigt, einer davon ein ehemaliger US-Soldat.
Gegenüber der Presse hatte Aldrich vor einer guten Woche noch erklärt: „Ich muss die Verantwortung für das, was passiert ist, übernehmen. Ich kann einfach nicht glauben, was passiert ist. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Nichts wird jemals ihre Angehörigen zurückbringen. Die Menschen werden mit Verletzungen leben müssen, die nicht repariert werden können.“ Er selbst könne bis heute nicht verstehen, warum es zu dem Amoklauf gekommen war.
Sein Verteidiger hatte vorab eine gewisse Mitschuld auf die Einnahme von Kokain und Medikamenten geschoben. Aldrich selbst hatte sich allerdings online wie auch gegenüber von Nachbarn offenbar mehrfach zuvor schwulenfeindlich und homophob geäußert und den Anschlag über einen längeren Zeitraum auch geplant, eine spontane „Überreaktion“ aufgrund der Einnahme schlossen die Ankläger daher aus.
Lebenslange Haft anstatt Todesstrafe
Kritik kam im Vorfeld des Vergleichs mehrfach auf, Aldrich wolle so nur der Todesstrafe auf Bundesebene entgehen. Im US-Bundesstaat Colorado wurde die Todesstrafe zwar 2020 abgeschafft, auf Bundesebene wäre ein solches Urteil aber durchaus denkbar gewesen – das US-Justizministerium erwog eine Anklage aufgrund von Hassverbrechen. Dies könnte nun wahrscheinlich vom Tisch sein.