Direkt zum Inhalt
Richtig gut und richtig nachhaltig
Rubrik

Regional einkaufen Richtig gut und richtig nachhaltig

kk - 17.04.2023 - 17:00 Uhr

Regional einkaufen ist richtig gut und richtig nachhaltig, aber wie macht man es eigentlich richtig? Regional einkaufen ist nicht nur eine Trend-Sache, sondern eine gute Strategie mit Themen wie Konsum, Nachhaltigkeit und Gesundheit umzugehen – frei nach dem Motto „Think global, shop local“. Was hinter „Regional Einkaufen“ steckt und wie man regionale Produkte überhaupt entdeckt, verraten wir Euch in unseren folgenden Tipps &  Tricks:

Was steckt hinter „Regional einkaufen“?

  • Der Begriff der Regionalität ist natürlich nicht geschützt und demzufolge auch relativ dehnbar: Zunächst heißt Regionalität nichts Weiteres als der Herkunftsort des jeweiligen Produktes und dessen Absatzmarkt. Eine Region kann dabei ein Bundesland, Natur- oder Landschaftsraum oder auch eine kleinere, kulturelle Raumeinheit sein.
  • Regionale Produkte stammen deshalb nicht unbedingt von einem Ort „um die Ecke“ oder aus der direkten Umgebung der KonsumentInnen. Regionale Produkte sind außerdem nicht automatisch die bessere biologische Wahl oder eine ökologisch bessere Alternative zu nicht regionalen Produkten. Gut für Klima und Umwelt sind regionale Produkte nur dann, wenn sie auch saisonal und idealerweise in biologischer Landwirtschaft angebaut werden.
  • Regional ist auch nicht mit lokal gleichzusetzen: Während als regional ein Großraum beschrieben wird, bedeutet lokal zumeist, dass die Produkte tatsächlich aus der eigenen Stadt oder näheren Region stammen.
  • Will man seinen Einkauf auf regionales Einkaufen umstellen, ist dies also nicht so einfach wie es klingt. Man braucht zu Beginn ein bisschen Geduld und Recherche, um zu lernen, wie man dauerhaft regional einkaufen kann. Und dann sind regionale Produkte in der Regel auch etwas teurer, da sie nicht aus industrieller Massenproduktion stammen, was den Plan zum strikten regional Einkauf vielen sicherlich auch nicht einfacher macht.
  • Aber trotzdem: Regional lohnt, denn es überwiegen die Vorteile regionalen Einkaufens. Zum einen achten regionale Erzeuger mehr auf Qualität und eine nachhaltige Produktion. Da die Transportwege deutlich kürzer sind, sind regionale Produkte gut für die Umwelt, denn sie helfen schädliche Treibhausgase zu verringern. Zudem stärken sie die regionale Wirtschaft: So bleibt die Wertschöpfung nämlich in der Region und Arbeitsplätze in der lokalen Wirtschaft werden gesichert (bzw. geschaffen). Wenn die Produkte dann auch noch aus Bio-Landwirtschaft stammen, sind sie nicht nur besonders gesund, sondern haben einen viel besseren Geschmack als die meisten herkömmliche Massen-Erzeugnisse.


Wie kaufe ich richtig regional ein?

  • Man muss sich nicht aufs Land begeben und mühsam nach regionalen Landwirten suchen: Der Lieblingssupermarkt kann weiter besucht werden, wenn man regional einkaufen möchten. Denn immer mehr Ketten setzen auf den Trend der Regionalität und bieten in eigenen Regalen diese nachhaltigen Produkte an. Achtet also beim Einkauf auf Regionalsiegel, etwa das Regionalfenster mit Information zur Herkunft und Herstellung des Produkts. Der Aufkleber mit dem Eichhörnchen von BuyLocal.de auf Produkten oder den Eingangstüren von Geschäften deutet ebenfalls bereits beim Betreten der Supermärkte auf ein regionales Sortiment hin.
  • Die Zutatenlisten von Produkten ist ein weiterer guter Hinweis, ob man es tatsächlich mit einem regionalen Erzeugnis zu tun hat: denn manchmal wird ein Produkt als regional bezeichnet, obwohl nur ein Teil der Zutaten tatsächlich aus regionalem Anbau stammt. Und noch ein Tipp: Produkte mit Bio-Siegel geben einen wichtigen Hinweis für regional produzierte Waren. Aber nicht alles, worauf Bio steht, wurde auch regional erzeugt. Auch hier gilt: Augen auf, beim Regional-Einkauf!
  • Grundsätzlich sollte man beim Einkaufen weitgehend auf Lebensmittel verzichten, die nicht aus Deutschland stammen: Denn natürlich sind Erzeugnisse wie Kaffee, Schokolade, Avocados und Bananen niemals regional.
  • Ein weiterer Tipp sind Wochenmärkte: Vor allem dort lassen sich gute, regionale Produkte finden. Ein weiterer Vorteil des Markteinkaufs ist, dass die meisten Produkte dort sogar unverpackt sind, was ein weiteres dickes Plus für die Umwelt darstellt. Natürlich kann man auch direkt beim Bauer einkaufen –  die inzwischen meist ökologisch arbeitenden Höfe bieten nicht nur qualitativ hochwertige Produkte an, sondern gewährleisten auch, dass die nachhaltige, regionale Landwirtschaft weiter existieren kann.
  • Bereits kleine Veränderungen werden das regionale Einkaufsverhalten des Einzelnen prägen: So kann man auch versuchen, möglichst auf Wasser oder Säfte aus dem Supermarkt zu verzichten und trinkt stattdessen besser Leitungswasser. Ein weiterer Schritt ist es, Lebensmittel so naturbelassen wie möglich zu kaufen. Und damit regional auch wirklich regional bleibt, die letzte goldene Regel: Kauft saisonal ein. Ein Saisonkalender (zum Beispiel hier: https://www.regional-saisonal.de/saisonkalender) schafft dabei einen guten Überblick, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat – weswegen man beispielsweise besonders süße und schmackhafte Erdbeeren aus der Region von Mai bis Juli in seinen Einkaufskorb packen sollte. Denn: Zum optimalen Zeitpunkt geerntetes Obst und Gemüse schmeckt eben nicht nur besser, sondern liefert auch mehr Vitamine und Mineralstoffe.

 

Auch Interessant

Muss es immer Friedhof sein?

Neu denken beim allerletzten Gang

Muss es immer Friedhof sein? Vielleicht auch nicht! Welche anderen Möglichkeiten gibt es bei unserem allerletzten Gang?
Ich plane meine Beerdigung!

Skurril oder nicht doch sinnvoll?

Ich plane meine Beerdigung! Skurril? Morbid? Oder vielleicht nicht doch ziemlich sinnvoll? Doch was gibt es zu beachten?
Schwule Männer im Knast

Rund 3.800 Homosexuelle sitzen ein

Schwule Männer im Knast: Rund 3.800 Homosexuelle sitzen derzeit ein, doch wie sieht das Leben wirklich aus zwischen Klischees und Realität?
Wohntrends im Herbst

Must-Haves und No-Gos

Wohntrends im Herbst - wir verraten dir alle Must-Haves und No-Gos für die dritte Jahreszeit.