Mord an schwulem Mann Polizei fasst zwei Tatverdächtige in Nordrhein-Westfalen
Ein Mordfall in dem 400-Seelen-Dorf Hersdorf/Eifel (Rheinland-Pfalz) schockierte vor wenigen Tagen Mitte Januar weit über die Region hinaus auch die LGBTI*-Community: Das 56-jährige Opfer soll sich mit zwei jungen Männern zu einem Sexdate verabredet haben, wurden dabei überfallen, ausgeraubt und offensichtlich totgeschlagen. Wie das Polizeipräsidium Trier jetzt mitteilte, konnten die Ermittler nun zwei Tatverdächtige im Alter von 20 und 26 Jahren festnehmen.
Sextreffen online vereinbart
Die beiden jungen Männer kommen aus Serbien und wurden von der Kriminaldirektion am Dienstagabend in Remscheid / Nordrhein-Westfalen festgenommen. „Nach den vorläufigen Erkenntnissen der bisher geführten Ermittlungen hält es die Staatsanwaltschaft für wahrscheinlich, dass das spätere Tatopfer die beiden Männer im Internet im Zusammenhang mit der Suche nach sexuellen Kontakten kennenlernte und sie am 14.01.2023 in Remscheid abholte und mit in sein von ihm allein bewohntes Haus in Hersdorf nahm. Gegen die Beschuldigten besteht der Verdacht, das sexuelle Interesse nur vorgetäuscht zu haben, um in der Wohnung des Opfers an dessen Hab und Gut zu gelangen“, so die Kriminalpolizei in einer Stellungnahme.
Einzelheiten des Mordes noch unklar
Noch sind nicht alle Einzelheiten der Tat abschließend geklärt. Zum weiteren Verlauf erklärt die Polizei: „Der 56-Jährige wurde im Badezimmer des Hauses durch massive Gewalteinwirkung gegen den Kopf getötet. Die Beschuldigten sind verdächtig, anschließend die Wohnung des Opfers nach stehlenswerten Gegenständen durchsucht und verschiedene Wertsachen, unter anderem das Mobiltelefon und das Portemonnaie des Opfers mit dessen EC-Karte entwendet zu haben. Nach den bisherigen Erkenntnissen flüchteten die Beschuldigten anschließend zu Fuß vom Tatort und fuhren sodann mit einem Taxi und später mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Nordrhein-Westfalen. Auf der Flucht sollen sie an einem Geldautomaten versucht haben, mit der EC-Karte des Opfers Geld abzuheben. Dies gelang ihnen jedoch nicht.“
Haftbefehlt lautet auf Mord und Habgier
Das Amtsgericht Trier hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier inzwischen Haftbefehl gegen die beiden jungen Männer aus Serbien wegen des dringenden Tatverdachts des gemeinschaftlichen Mordes aus Habgier erlassen. Gestern wurden die Tatverdächtigen erstmals dann auch dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts vorgeführt, der den Vollzug des Haftbefehls anordnete. Nach Angaben der Polizei dauern die weiteren Ermittlungen zum konkreten Tatablauf sowie den Hintergründen der Tat noch an.
Nach Angaben des Leitenden Trierer Oberstaatsanwaltes Peter Fritzen haben die Kriminalbeamten in den vergangenen Tagen „zahlreiche Indizien zusammengetragen“. Zudem habe man Zeugenvernehmungen, Finanz- und Telekommunikationsdaten systematisch ausgewertet und sei so den beiden jungen Männern auf die Spur gekommen. Fritzen ist sich sehr sicher, die richtigen Täter erwischt zu haben: „Wir gehen davon aus, dass das die beiden sind, die eine Anwohnerin in der Nacht vor dem Haus gesehen hat.“