Direkt zum Inhalt
Freiheit für Brittney Griner
Rubrik

Freiheit für Brittney Griner Lesbische Basketballspielerin wird sehnlichst zu Hause erwartet

ms - 09.12.2022 - 08:02 Uhr

Die lesbische US-Basketballspielerin Brittney Griner ist frei! Gestern Abend wurde die 32-jährige Sportlerin im Austausch mit dem 55-jährigen Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht und schlussendlich nach Amerika ausgeflogen. Griner war zuvor in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ein Medikament, konkret eine E-Zigarette sowie dazugehörige Kartuschen mit Cannabis-Öl, bei ihrer Einreise nach Russland eingeführt hatte. In den USA ist diese Substanz legal, in Russland dagegen verboten. Russland nahm die Sportlerin daraufhin aufgrund eines angeblichen Drogendelikts inklusive der Behauptung des Drogenschmuggels fest.

Schauprozess aufgrund Homosexualität

Für die USA stand schon früh klar, dass die Basketballspielerin als politisches Statement von Russland inhaftiert und schlussendlich auch verurteilt worden war. Ganz offen hatten mehrere Vertreter der Regierung von einem klassischen Schauprozess gesprochen. Die Basketballerin eignete sich dabei von Seiten Russlands perfekt als Vorführobjekt, da Griner seit 2013 auch offen zu ihrer Homosexualität steht. In dieser Woche erst hat Präsident Wladimir Putin die Verschärfung des Anti-Homosexuellen-Propaganda-Gesetzes unterschrieben, welches Homosexualität in Russland de facto illegal macht.

Erstes Telefonat nach der Freilassung mit Präsident Biden und Ehefrau Cherelle Griner

Familie ist wieder vollständig

Präsident Joe Biden hat sich mehrfach dafür eingesetzt, die zu Unrecht verurteilte Sportlerin, die zwischenzeitlich in ein russisches Arbeitslager verlegt worden war, wieder frei zu bekommen. Er telefonierte bereits im Flugzeug mit Griner, an seiner Seite Griners überglückliche Ehefrau Cherelle, die kurz darauf erklärte: „Heute ist meine Familie wieder vollständig!"

Der jetzt im Gegenzug von den USA freigelassene Waffenhändler und Schwerverbrecher Bout soll immer wieder verbrecherische Regime in Afrika und Terrororganisationen wie Al-Qaida oder die Taliban weltweit mit Waffen versorgt haben und trug den Spitznamen “Händler des Todes“ – er war im Jahr 2012 zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Am Flughafen von Abu Dhabi hatte gestern der Gefangenenaustausch stattgefunden.

Warnungen ignoriert

Griner ist zweimalige Olympiasiegerin (2016 und 2021), gewann zudem auch zwei Mal den WM-Titel (2104 und 2018) und gilt als eine der besten Basketballerin in der Geschichte. Im Jahr 2019 hatte sie ihre Freundin Cherelle geheiratet. Die Sportlerin gehört zu den Stars der nordamerikanischen Basketballliga WNBA, spielte aber auch für das Team UGMK Jekaterinburg im Ural und war aufgrund dessen Mitte Februar dieses Jahres nach Russland eingereist. Warnungen ob der geänderten politischen Lage und Spannungen im Vorfeld des Ukraine-Krieges hatte Griner im Vorfeld ignoriert.  

Auch Interessant

Kurzzeit-Schwule in den USA

Ein neuer Trend unter Hetero-Jungs

Ein neuer Trend greift in den USA um sich: Kurzzeit-Schwule. Was das genau ist? Und warum die Höhe dabei eine besondere Rolle spielt? Wir verraten es!
Kampfansage in Hollywood

Neue Pläne für ein Anti-Woke-Studio

PR-Gag oder mehr? Mel Gibson, Mark Wahlberg und Roseanne Barr arbeiten an einem neuen Filmstudio und wollen der "Woke"-Kultur den Kampf ansagen.
Eine heiße Affäre

Gibt es den typischen Fremdgänger?

Gibt es den typischen Fremdgeher? Wie sieht der aus? Britische Forscher wollten es genauer wissen und sorgten für Wirbel im Vereinigten Königreich.
Frohe Weihnachten?!

Kritik am Weihnachtsgruß

Frohe Weihnachten? Bitte nicht! Wer das wünscht, betreibe christliche Kulturimperialismus. Meint zumindest ein US-Diversity-Experte.
Ist das Coming-Out out?

Der neue Trend der queeren Gen-Z

Ist das Coming-Out out? Veraltet sei es, so einige junge queere Aktivisten, die sich lieber ein “Inviting-In” wünschen - aber was ist das genau?
Haftstrafe für Neonazi

Attentatspläne auf Community

2022 wurde ein schottischer Extremist gefasst, nun endlich folgte die Verurteilung. Der Neonazi wollte LGBTI*-Menschen "mit Blut bezahlen" lassen.
Schutz für LGBTI*-Jugendliche

Paris Hilton feiert neue US-Gesetz

Jahrelang hat sich Paris Hilton für einen besseren Schutz von Jugendlichen in Heimen eingesetzt, jetzt wurde das Gesetz im US-Kongress verabschiedet.
Schwulenhass in Michigan

Attentat auf Homosexuelle geplant

In einer Massenschießerei wollte ein 22-Jähriger Amerikaner so viele Homosexuelle wie möglich töten, durch Zufall konnte er vorab verhaftet werden.