„Hey Baby, I think I wanna marry you“ Der perfekte Anzug
Viele Heiratsanträge wurden von Bruno Mars „Marry You“ begleitet. Meist hat man zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, wie viel Stress die nächste Zeit bringen wird. Alles für den großen Tag. Die Planung nimmt jegliche Freizeit ein. Besonders am Herzen liegt den meisten Männern dabei die Auswahl des perfekten Anzugs.
Die Hochzeit steht bald an. Einer der schönsten Tage mit dem Liebsten. Nicht mehr lange und man heiratet seinen Traummann. Freunde und Familie werden anwesend sein. Die Spannung steigt, man kann es kaum noch erwarten. Alles soll an diesem Tag perfekt sein. Kleine Streitereien bei der Planung sind vorprogrammiert, wenn man unterschiedliche Vorstellungen hat. Doch wenn man dem Partner fürs Leben dann gegenüber steht ist alles vergessen. Dieses kleine Wort. Ein „Ja“ und die Zeit steht still.
Doch nicht nur der Mann für die Ewigkeit will gut ausgewählt sein. Jeder möchte an diesem Tag gut aussehen und sich wohl fühlen. Also ist auch die Wahl des Anzuges eine wichtige. Bringt bei der Auswahl Zeit mit und lasst euch gut beraten.
Grundsätzlich aber wählt man zwischen den vier klassischen Hochzeitsanzügen aus. Dem Smoking, dem Cut, dem Frack und dem Stresemann. Welchen man wählt hängt ganz von Tageszeit und Rahmen der Hochzeit ab. Zu Trauungen am Morgen darf laut Etikette der Cut oder der Stresemann getragen werden. Am späten Nachmittag zum Empfang dann Smoking oder Frack. Heutzutage werden Cut und Stresemann seltener ausgewählt und dafür ein Hochzeitsanzug über den Tag und als Abendgarderobe ein Smoking oder Frack getragen. Generell sollte der Anzug auf die Größe und den Aufwand der Hochzeit abgestimmt werden. Also sind Cut, Frack oder Smoking für den offiziellen Auftritt vor dem Standesbeamten vielleicht einfach einen Tick „too much“.
Der Cut ist ein sehr festlicher Anzug und wird zur kirchlichen Trauung getragen. Heutzutage wird er auch Cutaway genannt. In England heißt er „Morning Coat“. Der Begriff Cut kommt ebenfalls aus dem Englischen und leitet sich von den abgeschnittenen Ecken des Gehrocks ab. In der Regel wird der Cut nur bis 18 Uhr getragen. Der vollständige Cut besteht aus einer schwarz-grau gestreiften Hose, einer hellgrauen Weste und einem weißen Kragenhemd. Dazu werden eine silbergraue oder eine breite Seidenkrawatte und schwarze Schuhe getragen. Das Jackett ist vom Knopf in Bauchnabelhöhe nach hinten, bis in die Kniekehlen rund geschnitten. Als Krönung kann ein grauer Zylinder getragen werden.
Eine andere Ausführung des Cut ist der Stresemann. Er besteht aus einer schwarz-grau gestreiften Hose und einem schwarzen oder anthrazitfarbenem Jackett. Dazu werden eine hellgraue Weste und ein weißes Hemd mit silbergrauer Krawatte getragen. Die Krawatte kann mit oder ohne Krawattennadel getragen werden.
Der Stresemann wird hauptsächlich als „Frack des Tages“ bezeichnet bzw. bis 18 Uhr getragen. Es wird dem Bräutigam aber wahrscheinlich niemand verübeln, wenn er diesen Anzug den ganzen Tag lang trägt.
Der Stresemann ist eine Ausführung des Cut und wurde nach Gustav Stresemann benannt. Er beruht auf der Bequemlichkeit des deutschen Außenministers und Kanzlers der 20er Jahre. Gustav Stresemann war es leid, zwischen Büro und Reichstag immer den Anzug wechseln zu müssen. Im Parlament und der politischen Öffentlichkeit musste man einen Cut tragen, für den Büroalltag war dieser jedoch unpraktisch.
Der schwarze und einreihige Smoking mit Seidensatin besetzten Revers oder Schalfasson ist nach 15 Uhr die richtige Wahl. Das Hemd ist klassisch weiß mit einem Kläppchenkragen und einer Schleife in Schwarz. Dazu trägt man nach Möglichkeit Lackschuhe mit Schnürung. Zusätzlich sollte man eine gleichfarbige oder graue Weste tragen. Der Kummerbund, eine breite Bauchbinde, kann als Accessoire verwendet werden. Er sollte jedoch, genau wie das Einstecktuch, farblich mit der Schleife abgestimmt sein. Der Smoking entstand in englischen Herren-Rauchsalons, Ende des 19. Jahrhunderts.
Unter allen Anzügen ist der Frack der festlichste Herrenanzug. Er gilt als großer Gesellschaftsanzug und wird nur bei Abendgesellschaften getragen. Er ist meist schwarz und besteht aus einer Jacke mit Schwalbenschwänzen an der Rückseite. Vorn ist er taillenkurz und wird grundsätzlich immer offen getragen. Die spitzen Revers sind meist mit glänzendem Seidensatin verziert. Die Hose wird ausschließlich mit Hosenträgern getragen. Dazu gehören weiße Accessoires wie Weste, Krawattenschleife, Frackhemd mit Stehkragen und einfacher Manschette aus Piqué. Dazu sind Lackschuhe ein Muss.
Ob Stresemann oder Cut. Ob Smoking oder Frack, der Anzug sollte passgenau sein. Man sollte sich ohne Probleme hinsetzten und essen können. Und das Wichtigste: Man muss sich selbst gefallen und wohl fühlen.
Wenn der richtige Anzug gefunden ist, steht dem „Ja“ nichts mehr im Wege.