Direkt zum Inhalt
Rheinland-Pfalz will Konversionstherapie-Verbot ausweiten

Diskussion über neues Gesetz Rheinland-Pfalz will Konversionstherapie-Verbot ausweiten

co - 14.02.2020 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Der Bundesrat diskutiert momentan einen Entwurf zum Verbot von Konversionstherapien bei Minderjährigen, den Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg brachte (SCHWULISSIMO berichtete). Die rheinland-pfälzische Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) begrüßt das Gesetz grundsätzlich, möchte aber ein generelles Verbot – denn solche Maßnahmen seien für alle Betroffenen schädlich. Sollte das nicht realisierbar sein, plädiert Spiegel für eine Altersschutz-Grenze bis 26 Jahre, analog zum Jugendhilferecht.

Solche Therapien fußten nicht auf einer therapeutische Grundlage und seien ethisch äußerst fragwürdig, so Spiegel laut der Mannschaft. Sie gingen davon aus, dass nicht-heterosexuelle Orientierungen oder abweichende Geschlechtsidentitäten „behandlungsbedürftige Krankheiten“ seien. Dabei seien die Risiken klar belegt: Depressionen, Angststörungen und ein erhöhtes Selbstmord-Risiko. Beweise dafür, dass die Therapie funktioniere, gäbe es dagegen nicht.

Das neue Gesetz sieht außerdem ein Werbeverbot für Konversionstherapien vor. Gleichzeitig soll die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durch Beratungen bestehende Vorurteile über LGBTI*-Personen abbauen, Diskriminierung verhindern und die Akzeptanz der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt fördern.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queere Jugendliche in Flandern

Suche nach sicheren Räumen

Im ländlichen Belgien ist es für viele queere Jugendliche schwer, Gleichgesinnte zu treffen. Immer mehr Betroffene gründen daher eigene Gruppen.
Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.