Dragqueen auf Wanderung Pattie Gonia sammelt Rekordsumme für LGBTIQ+ und Natur
Stöckelschuhe aus, Wanderschuhe an: Die Dragqueen und Umweltschützerin Pattie Gonia marschierte für den guten Zweck rund 160 Kilometer Richtung San Francisco und sammelte dabei über eine Million US-Dollar an Spendengeldern ein. Die Verfechterin für Vielfalt und Inklusion beendete den 100 Meilen langen Trek von der Point Reyes National Seashore nach San Francisco in voller Drag-Kleidung mit ihrer voluminösen roten Perücke und Smokey Eyes.
Kämpfen für Veränderung
Die Wanderung war Teil einer Kampagne, die sie selbst ins Leben gerufen hatte, um eine Million US-Dollar für acht gemeinnützige Organisationen zu sammeln, die sich für LGBTIQ+ stark machen beziehungsweise den Zugang zur Natur erweitern und diese zu einem „gerechteren Ort“ machen wollen.
„Lass dir nie von jemandem sagen, dass du keinen Unterschied machen kannst“, schrieb sie nach Abschluss ihrer Reise in den sozialen Medien. „Als ich anfing, Pattie zu sein, haben mir alle gesagt, ich sei verrückt. Als ich den Leuten erzählte, dass ich diese Spendensammlung machen wollte, lachten sie mir ins Gesicht. Sieben Jahre später hoffe ich, ein kleines bisschen Beweis dafür zu sein, dass es funktioniert, wer du bist und was du gut kannst, zu kombinieren, um für die Veränderung zu kämpfen, die du in der Welt sehen willst.“
Die letzten sieben Tage war Pattie Gonia deswegen auch auf einer Solo-Wanderung entlang der kalifornischen Küste unterwegs, während sie Videos drehte, die ihre Reise dokumentierten. Ihr letztes Video zeigt, wie sie über die Golden Gate Bridge stolziert und ihre Reise mit einem leckeren Kuchen beendete. Auf der GoFundMe-Seite für das Projekt kamen so mehr als 1,1 Million US-Dollar durch fast 35.000 Einzelspenden zusammen.
Dragqueen mit politischem Kampfgeist
Pattie Gonia hat sich in den letzten Jahren zu eine der bekanntesten Dragqueens in den USA entwickelt. 2024 nutzte die Wahlkampagne von Donald Trump Aufnahmen von ihr zusammen mit Kamala Harris für einen Angriffswerbespot gegen die damalige Vizepräsidentin. Anfang dieses Jahres half sie, eine Demonstration im Yosemite-Nationalpark zu organisieren, bei der queere Kletterer eine Pride-Flagge der trans* Community am El Capitan hissten.
„Wir haben die Trans-Pride-Flagge im Yosemite Park gehisst, um ein Statement zu setzen: Trans-Personen sind natürlich und Trans-Personen sind geliebt“, sagte sie damals in einer Erklärung. „Wir sind es leid, höflich zu sein, wenn es um die Existenz von Trans-Personen geht. Nenn es Protest, nenn es Feier — es ist auf jeden Fall ein Hoch auf die Befreiung.“ Kürzlich forderte sie den US-Verteidigungsminister Pete Hegseth in einem humorvollen Video zu einem Klimmzug-Wettbewerb heraus. Das Video zeigte, wie sie mühelos Klimmzüge machte, während Hegseth scheinbar Schwierigkeiten hatte, die Übung durchzuführen.