Der lange Weg zur Akzeptanz Queer in der Provinz: Dorfpride 2026 in Eppelheim
Queere Sichtbarkeit auf dem Land: Dorfpride 2026 findet in Eppelheim statt. Eppele, wie der Ort mundartlich heißt hat 15.663 Einwohner (Stand: 31. Dez. 2024).
Bewegung für queere Vielfalt zieht weiter
Ein bedeutendes Ereignis für queere Menschen im ländlichen Raum wirft bereits jetzt seine Schatten voraus: 2026 wird Eppelheim Gastgeberin der beliebten Dorfpride. Das queere Festival, das seit 2020 jährlich durch den Rhein-Neckar-Kreis tourt, möchte Zeichen setzen und Begegnungsorte schaffen, speziell dort, wo queeres Leben bislang wenig sichtbar ist. Nach Stationen in Mühlhausen, Oftersheim, Ladenburg, Wiesloch, Ketsch und Zeutern steht nun Eppelheim im Fokus. Der Schritt betont die anhaltende Bedeutung dezentraler Sichtbarkeit für die queere Community jenseits der Großstädte.
Der lange Weg zur Akzeptanz
Noch immer kämpfen viele lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Personen auf dem Land mit Vorurteilen, Ausgrenzung und mangelnden Rückzugsorten. Während in Großstädten queere Veranstaltungen fest etabliert sind, bleibt die Situation in ländlichen Gebieten vielfach komplizierter. Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass queere Jugendliche im ländlichen Raum häufiger Diskriminierung erleben als Gleichaltrige in Städten. Die Dorfpride will dem mit niedrigschwelligen Begegnungen, Dialog und bunten Aktionen begegnen. Sichtbarkeit ist dabei ein entscheidender Schritt: Nach wie vor geben weniger als 40 Prozent der queeren Menschen an, offen zu ihrer Identität stehen zu können, ein Wert, der auf dem Land bislang kaum ansteigt.
Eppelheim vor neuer Aufgabe
Die Vorbereitungen werden bereits im kommenden Frühjahr beginnen. Neben dem Organisationsteam und lokalen Verbänden sind viele Ehrenamtliche gefragt, um ein vielfältiges, sicheres und inklusives Programm zu gestalten. Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker aus Eppelheim bekräftigen die Bereitschaft der Stadt, Vielfalt sichtbar zu machen. Schon jetzt formieren sich Unterstützungsgruppen vor Ort. Die Signalwirkung für kleine Städte und ländliche Räume im Rhein-Neckar-Kreis ist nicht zu unterschätzen: Gelingt es, Toleranz und Vielfalt nachhaltig zu fördern? Die nächsten Jahre werden zeigen, welche Impulse von der Dorfpride ausgehen.