Kehrtwende beim IOC Olympisches Komitee plant Verbot von trans* Sportlerinnen
Nachdem die US-Regierung verlautbaren hat lassen, trans* Athletinnen 2028 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles nicht antreten lassen zu wollen, scheint nun auch das IOC nachzuziehen. Das Internationale Olympische Komitee will demnach in einer Grundsatzentscheidung festlegen, dass trans* Frauen nicht mehr an Frauen-Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Verbot von trans* Sportlerinnen
Das IOC beruft sich in seiner bisher internen Entscheidung offenbar auf eine wissenschaftliche Untersuchung, wie die britische Times berichtet. Bislang durfte jeder internationale Sportverband seine eigenen Regeln im Umgang mit trans* Personen festlegen. Laut IOC-Präsidentin Kirsty Coventry benötige der olympische Sport jetzt aber „einen einheitlicheren Ansatz“. Die wissenschaftliche Arbeit habe dabei die „langfristigen körperlichen Vorteile einer männlichen Geburt“ bei trans* Athletinnen aufgezeigt, sodass das IOC ein vollständiges Verbot von trans* Frauen in Frauenwettbewerben anstrebt. Coventry betonte dabei bereits zuvor, dass das „übergeordnete Prinzip der Schutz der Frauenkategorie“ sein müsse.
Betonung auf wissenschaftliche Studie
Die IOC-Direktorin für Gesundheit, Medizin und Wissenschaft, Dr. Jane Thornton, informierte ihre Kollegen und Kolleginnen bereits letzte Woche über die Ergebnisse der Studie. In ihrer Präsentation sagte die ehemalige Weltmeisterin im Rudern, dass wissenschaftliche Erkenntnisse eindeutig aufzeigen würden, dass jeder, der als Mann die Pubertät durchläuft, gegenüber Frauen dauerhafte Vorteile habe, die durch eine Hormonbehandlung nicht vollständig ausgeglichen werden können. Das finale Verbot soll demnach kurz vor den Olympischen Winterspielen im Februar 2026 in Italien bekannt gegeben werden. Inoffiziell soll laut Aussagen mehrerer Führungsfiguren im IOC die Entscheidung bereits gefallen sein, offiziell bestätigt ist das noch nicht, so die Times.
Kritik von queeren Verbänden
In den letzten Jahren haben bereits eine Reihe von Sportverbänden, darunter World Aquatics und World Athletics, trans* Frauen von Frauenwettbewerben ausgeschlossen. Queere Verbände hatten den Ausschluss stets scharf kritisiert, in Deutschland sprachen sich unter anderem der LSVD+ und die Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit (dgti) dagegen aus. Jenny Wilken von der dgti hatte betont, dass so der „Eindruck geschaffen werde, dass „trans* Frauen keine Frauen seien und trans* Männer keine Männer. Inklusion muss bedeuten, es zu ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Durch diesen Ausschluss werden wir zu Menschen zweiter Klasse kategorisiert.“