Weltmännertag Die Lebenserwartung liegt aktuell bei rund 78 Jahren
Am heutigen Weltmännertag soll ein besonderer Blick auf die Gesundheit von Männern geworfen werden. Die neusten Daten des Bundesamtes für Statistik zeigen dabei auf: Männer haben nach wie vor eine geringere Lebenserwartung als Frauen, der Unterschied beträgt knapp fünf Jahre. Psychische Störungen und Probleme mit Alkohol sind dabei dreimal so oft bei Männern anzutreffen im Vergleich zu Frauen.
Psychische Probleme
Gerade im Bereich von psychischen Problemen, Angststörungen, Burnout und Depressionen sind insbesondere schwule und bisexuelle Männer signifikant häufiger betroffen, wie ein Studie der DIW Berlin und der Universität Bielefeld aufzeigt. Im Schnitt leiden Schwule dreimal so häufig darunter wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Besonders ausgeprägt sind psychische Leiden auch und überdies in der jungen homosexuellen und queeren Generation Z – die Fallzahlen sind dabei auch nach Ende der Corona-Pandemie weiter angestiegen.
Diskriminierung und Isolation
Die Hauptgründe dafür sind nach wie vor Diskriminierung und Stigmatisierung inklusive der Folgeerscheinungen wie sozialer Isolation. Laut der EU-Grundwerteagentur werden 38 Prozent der schwulen und bisexuellen Männer in Deutschland im Alltag diskriminiert, jeder Fünfte erlebt Anfeindungen am Arbeitsplatz. Das Gefühl von Einsamkeit breitet sich zudem immer weiter aus, je nach Studie sind davon rund 15 Prozent der Homosexuellen betroffen, doppelt so viele wie unter Heterosexuellen – unter der jungen Generation Z kennt sogar fast die Hälfte laut der Bertelsmann Stiftung diese emotionale Isolation.
Dazu kommt dann noch ein Anstieg von Hasskriminalität gegenüber LGBTIQ+-Menschen in Deutschland, wobei Schwule die weitaus größte Gruppe der Opfer; parallel dazu zeichnet sich ein Rückgang der Akzeptanz in der Gesellschaft ab. Derzeit vermeiden inzwischen außerdem 59 Prozent der Schwulen, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten – aus Angst vor Gewalt. Das schlägt sich ebenso auf die Psyche nieder. Die Konsequenz: Homo- und bisexuelle Männer haben eine mindestens doppelt so hohe Suizidrate wie heterosexuelle Menschen.
Alterserwartung liegt bei knapp 78 Jahren
Mit Blick auf die weitere Gesundheit von Männern zeigt sich laut der jüngsten Statistik auch: Haupttodesursachen bei Männern in Deutschland sind Herzkrankheiten, Krebs, Verletzungen und Vergiftungen. Beim Thema Krebs stechen vor allem Lungen-, Prostata- und Darmkrebs hervor. Männer werden außerdem am häufigsten wegen Herzkrankheiten und psychischer Probleme oder Verhaltensstörungen durch Alkohol behandelt.
Laut dem Bundesamt für Statistik beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern derzeit 78,5 Jahren, bei Frauen hingegen 83,2 Jahren. Ein letzter Blick zur Sterblichkeit im Detail: Bei 15- bis 34-Jährigen war die Sterblichkeit von Männern im Jahr 2024 mehr als doppelt so hoch wie die der Frauen. In den Altersgruppen zwischen 35 und 84 Jahren lag sie um 50 bis 85 Prozent über der Sterblichkeit der Frauen.
Hier gibt es Hilfe
Bei psychischen oder anderweiten emotionalen Problemen sowie auch bei Depressionen oder beispielsweise Angststörungen, versuche, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.
Mit Beratung steht dir auch der Coming Out Day Verein via Videochat, Messenger oder E-Mail unter www.coming-out-day.de zur Seite. Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de