Direkt zum Inhalt

Streit um Budapest Pride Findet der CSD trotz Verbot der Regierung statt?

ms - 17.06.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Die ungarische Regierung sowie die Polizei in Budapest haben den geplanten CSD Ende Juni verboten – maßgeblich aufgrund neuer Gesetze, die Ministerpräsident Victor Orbán und seine Regierungspartei zum „Schutz der Kinder“ im April dieses Jahres erlassen hatten. Seitdem regt sich massiver nationaler und internationaler Widerstand, die CSD-Veranstalter halten am Pride am 28. Juni fest und zahlreiche Prominente und internationale Politiker haben ihr Kommen inzwischen zugesagt. Nun meldete sich auch der Bürgermeister von Budapest zu Wort. 

Bürgermeister für Pride 

Stadtoberhaupt Gergely Karacsony hat nun via Facebook alle herzlich dazu eingeladen, zum Pride in rund eineinhalb Wochen zu Besuch zu kommen und an der Parade teilzunehmen. Dabei betonte der Politiker der grünen Partei Párbeszéd überdies, es sei gar keine Genehmigung seitens der Regierung nötig, da es sich um eine „städtische Veranstaltung“ handele. Abschließend sagte er: „Freiheit und Liebe lassen sich nicht verbieten. Am 28. Juni werden wir eine Veranstaltung der Stadtverwaltung abhalten, den Budapest Pride.“

Breiter Widerstand gegen Ungarn

Auch das CSD-Team selbst hält an den Plänen für den Pride weiter fest. Pride-Organisator Mate Hegedus bekräftigte dabei, dass eine solche Demonstration auch ohne Mitwirkung der Polizei oder ohne deren Genehmigung stattfinden könne: „Es ist unser verfassungsmäßiges Recht, uns friedlich zu versammeln.“ Zehntausende Menschen hatten seit der Verabschiedung des neuen Gesetzes immer wieder lautstark dagegen protestiert, auch von Seiten der Europäischen Union sowie der Vereinten Nationen kam es mehrfach zu Kritik. Erst vor wenigen Tagen hatte das finale Gutachten im Prozess gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz von 2021 vor dem Gerichtshofs der EU (EuGH) klar aufgezeigt, dass Ungarn mit seiner homophoben Gesetzgebung gegen grundsätzliche Menschenrechte und EU-Gesetze verstößt. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.