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Teddys in Berlin
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Teddys in Berlin Rosa von Praunheim als satanische Bühnensau und Todd Haynes´ Forderung nach mehr Miteinander unter LGBTIQ+

ms - 24.02.2025 - 11:30 Uhr

Abermals wurden jetzt im Rahmen der Berlinale der Teddy Award verliehen, der Preis für besondere LGBTIQ+-Filme. Als bester Film wurde der queere Animationsfilm „Lesbian Space Princess“ ausgezeichnet. Rosa von Praunheim wurde für seine Dokumentation „Die satanische Sau“ geehrt. 

„Macht euer Ding“

Im Saal der Volksbühne sagte der 82-jährige Kreative mit einem dicken Plüschschwein unter dem Arm, dass der Film wie so einige zuvor von ihm ohne Unterstützung eines Fernsehsenders oder anderweitiger Filmförderung entstanden sei: „Wartet nicht auf großes oder kleines Geld. Macht euer Ding einfach ohne Geld – und vielleicht gewinnt ihr einen Preis“, so von Praunheim. Die Dokumentation ist eine Mischung aus gespielten Szenen, Filmschnipsel aus seiner jahrzehntelangen Schaffenszeit und Archivaufnahmen. Thematisch spannt der Film einen weiten Bogen zwischen von Praunheims Glaube an Gott über den Tod bis hin zur Homosexuellenfeindlichkeit der römisch-katholischen Kirche. 

Zusammenhalt in der Community

Zu den weiteren Preisträgern gehören Emma Hough Hobbs und Leela Varghese für ihren queeren Animationsfilm „Lesbian Space Princess“, der bewegende Kurzfilm „Lloyd Wong, Unfinished“ rund um das Thema HIV sowie „Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst“ von Marie Luise Lehner. 

Der Special Teddy ging in diesem Jahr an Todd Haynes. Der US-Regisseur von Filmen wie „Dem Himmel so fern“, „Vergiftete Wahrheit“ oder „Velvet Goldmine“ gilt mit seinem ersten Langfilm „Poison“ aus dem Jahr 1991 als Wegbereiter des New Queer Cinema – für seinen Erstling gab es damals bereits den Teddy als besten Spielfilm. Bei der Preisverleihung betonte der 64-Jährige nun, dass der Streifen eine Reaktion auf die Aids-Epidemie war, die die Community vereint hat: „Wir haben damals gelernt: Wir können die Welt verändern, wenn wir zusammenkommen.“ Ähnlich müsse die Community nun erneut reagieren angesichts der Angriffe von rechtsextremen Kräften. 

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