PrEP-Wende in den USA Biden-Administration beschließt Kostenübernahme der injizierbaren PrEP
Es klingt zunächst wie eine unbedeutende Neuregelung, könnte die Lebenssituation vieler tausender Homosexueller in den USA aber maßgeblich verbessern: Die Biden-Regierung kündigte jetzt eine neue Vorschrift an, die alle amerikanischen Versicherungsanbieter anweist, die injizierbare PrEP (Präexpositionsprophylaxe) in ihren Policen ohne Zuzahlung für die Verbraucher abdecken zu müssen.
Kampf gegen HIV-Neuinfektionen
Ein politischer Meilenstein bei der Gesundheitsversorgung von schwulen und bisexuellen Männern, die beinahe ausnahmslos zum Kundenstamm der PrEP gehören. Bisher schreckten viele Homosexuelle in den USA vor der Anwendung aufgrund der möglichen Zusatzkosten zurück.
„Angesichts der geringen Akzeptanz von PrEP in den am stärksten von HIV betroffenen Bevölkerungsgruppen wird diese Versicherungspflicht ohne Kostenbeteiligung dazu beitragen, den Einsatz wirksamerer Formen von PrEP zu fördern und die Zahl der HIV-Übertragungen zu verringern“, bekräftigte Carl Schmid, Geschäftsführer des HIV+ Hepatitis Policy Institute, gegenüber dem Bay Area Reporter. Die zweimal jährlich verabreichte Spritze hat ein praktisch 100-prozentige Wirksamkeit.
Game-Changer bei der PrEP-Versorgung
Die Biden-Administration legt in der neuen Verordnung zudem fest, dass private Krankenversicherungen jedes, von der FDA zugelassene Verhütungsmittel oder medikamentengestützte Kombinationspräparat ohne Kostenbeteiligung abdecken müssen. Die PrEP wurde erstmals 2012 von der FDA zugelassen, um zu verhindern, dass Menschen sich beim Sex mit HIV infizieren.
Schmid betonte überdies weiter die enorme Wichtigkeit der neu getroffenen Regelungen in den USA: „Ohne diese Kostenbeteiligung würden unserer Meinung nach einige Versicherer weiterhin nur die tägliche orale PrEP abdecken und den PrEP-Nutzern nicht die Wahl lassen, die sie brauchen. Angesichts der Tatsache, dass bis zu einem Drittel der privat versicherten PrEP-Nutzer nach wie vor mit einer Kostenbeteiligung belastet werden, müssen wir sicherstellen, dass sowohl die Bundes- als auch die Landesregulierungsbehörden die Anforderungen an die PrEP-Abdeckung energisch durchsetzen.“