Stonewall-Feierlichkeiten Joe Biden und Popstar Elton John eröffnen das Stonewall National Monument Visitor Center
Zu den Feierlichkeiten rund um den 55. Jahrestag der Stonewall-Aufstände in New York haben US-Präsident Joe Biden und Popstar Elton John gemeinsam das „Stonewall National Monument Visitor Center" feierlich eingeweiht.
Eine Schwulenbar als „geheiligter Boden“
In seiner Rede bezeichnete der US-Präsident die Schwulenbar „Stonewall Inn“ als „geheiligten Boden für unsere Nation“ und die Aufstände vor 55 Jahren als „entscheidenden Monument der US-Geschichte“. Im Jahr 1969 hatten sich hier erstmals Lesben, Schwule und Drag-Queens gegen die homophobe Polizeigewalt und staatliche Willkür zur Wehr gesetzt und damit den Ursprung aller CSD- und Pride-Paraden gesetzt.
„Die Seele der Nation wurde buchstäblich auf die Probe gestellt. Das ist keine Übertreibung. Die Seele der Nation wurde auf die Probe gestellt, und das Herz dieser Bewegung wurde entfacht. Und der Lauf der Geschichte hat sich für immer verändert. Diese geliebte Bar wurde zum Schauplatz eines Schreis nach Freiheit, Würde, Gleichheit und Respekt – ein Aufstand, der die LBGTI*-Community im ganzen Land und, offen gesagt, auf der ganzen Welt aufrüttelte. Sie wären erstaunt, an wie vielen Orten ich bin, sei es in Indien oder an anderen Orten, wo die Leute über die Schwulenbewegung hier in den Vereinigten Staaten von Amerika sprechen“, so Biden in seiner Rede.
Die mehrtägigen Unruhen und Proteste seien dabei auch ganz allgemein zu einem Wendepunkt für die Bürgerrechte in Amerika geworden. „Wir befinden uns im Kampf um die Seele Amerikas. Aber wenn ich mir den Stolz, die Hoffnung und das Licht ansehe, das ihr alle mitbringt, dann weiß ich, dass wir diesen Kampf gewinnen und weitere Fortschritte machen werden“, so der 81-Jährige weiter.
Der Kampf geht weiter
Dieser Einschätzung stimmte auch der britische Popsänger Elton John zu und beteuerte: „Der Kampf ist noch nicht zu Ende!“ Anschließend sang der 77-Jährige seinen Popklassiker „Don't Let The Sun Go Down On Me“. Kurz vor dem Termin hatte der Brite erneut außerdem bekräftigt, nie wieder Konzerte geben zu wollen und künftig mehr Zeit mit der Familie zu verbringen – zu Hause warten auf den einstigen Rocketman zwei Söhne in ihren Teenagerjahren.
Im Jahr 2016 war die kleine Stonewall-Bar sowie der angrenzende Christopher Park vom damaligen Präsidenten Barack Obama zum amerikanischen Nationalmonument ernannt worden. Das jetzt eröffnete Museum soll Besuchern Details zum Ursprung der weltweiten Pride-Bewegung aufzeigen und die Erinnerung daran lebendig halten.