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Ehrung für Karl Lagerfeld
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Ehrung für Karl Lagerfeld Sind 150 Meter Fußweg für den großen Karl wirklich genug?

ms - 24.04.2024 - 09:00 Uhr

Liebe Hamburger, was hat denn jetzt bitte so lange gedauert? Also wirklich! Das hätte euch früher einfallen müssen. Vor mehr als fünf Jahren starb die schwule Mode-Ikone Karl Lagerfeld im jugendlichen Alter von gerade einmal 85 Jahren und erst jetzt wird ein öffentlicher Platz nach ihm benannt. 

150 Meter Fußweg

Gut, manche Hamburger sind vielleicht ähnlich steif und unbeweglich wie Karls Halskrause es gewesen sein mag, aber ich bitte euch, Hamburg und Karl passt doch wie Fischbrötchen und Nordsee zusammen. Allerdings stellt sich dann doch die Frage, ob das, was ihr jetzt dem Karl anbietet, auch wirklich genug ist. Er bekommt 150 Meter Fußweg für seinen Namen – aktuell heißt der Part noch vollkommen frei von Glamour „Am Alsterfleet“. 

Aber 150 Meter? Da waren ja die Catwalks von Karl länger. Der Claudia Schiffer hätte das sicherlich nicht als Wegstrecke gereicht, oder Karl? Die neue „Karl-Lagerfeld-Promenade“ verläuft dann parallel zur Nobel-Meile „Neuer Wall“ inklusive diverser Luxus-Marken, allen voran „Chanel“, für die Karl lange Zeit als Chefdesigner arbeitete. Gleich um die Ecke ist auch eines seiner Lieblingsgeschäfte, die Buchhandlung „Felix Jud“, die er selbst gerne sein „intellektuelles Delikatessen-Geschäft“ nannte. 

Keine Exklusivität?

Ein wenig wird die Umbenennung des Fußwegs zu Ehren des Hamburger Jung Karl natürlich auch dadurch geschmälert, dass die Senatskommission noch weitere Straßen umbenennen möchte. „Wir erinnern an bedeutende Menschen, die in ganz unterschiedlicher Weise für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung waren. Dies reicht von dem weltberühmten Modedesigner Karl Lagerfeld über die unvergessliche Gründerin des ´Theater das Zimmer‘ Angelika Landwehr, dem Künstler Eduard Bargheer bis zu Ingeburg Morgenstern, die zu einer Zeit Busfahrerin geworden ist, als dies für Frauen noch lange nicht selbstverständlich war“, sagt Kultursenator Carsten Brosda (SPD).

Na, ich weiß ja nicht, der Karl bekommt also nicht exklusiv ein Stückchen Hamburg posthum zugesprochen, sondern ist nur einer von vielen? Zusammen mit einer Busfahrerin? Ob das dem Karl gefallen hätte? Am Ende bekommt noch Heidi Klum ne Straße rund um den Jungfernstieg – wer war das noch einmal gleich überhaupt? Die Claudia kennt die sicherlich bis heute nicht. 

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