Direkt zum Inhalt
Tod durch Steinigung

Tod durch Steinigung Huthi-Rebellengruppe geht immer radikaler gegen vermeintlich Homosexuelle vor

ms - 09.02.2024 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Im Jemen wurden 13 schwule Männer aufgrund ihrer Homosexualität jetzt zum Tode verurteilt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet. Wann genau das Urteil durch Steinigung vollzogen werden soll, ist noch unklar, allerdings soll diese öffentlich vollstreckt werden. Offenbar sind derzeit weitere 35 Menschen in der Provinz Ibb aufgrund ihrer Homosexualität inhaftiert und warten ebenso auf ihr Urteil.

Dramatische Lage im Jemen

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wie unter anderem Human Rights Watch hat sich die Situation gerade für Homosexuelle in jenen Gebieten weiter verschlechtert, die von den Huthis kontrolliert werden. Die Guerillatruppe sorgte zuletzt auch für Schlagzeilen, weil sie angeblich aus Solidarität mit den Palästinensern Frachter im Roten Meer angegriffen haben.

Experten gehen davon aus, dass die Huthi im Gaza-Konflikt allerdings vor allem eine Chance sehen, im eigenen Land an Macht und Einfluss zu gewinnen – ähnlich wie mit radikalen Todesurteilen gegen schwule Männer. Der Jemen gehört zu jenen Ländern weltweit, die Homosexualität bis heute konsequent mit der Todesstrafe ahnden.

Bereits Kinder werden inhaftiert

Dazu kommt, dass die internationalen Konflikte im Roten Meer von den Angriffen auf die eigene Bevölkerung im Land ablenken. Dabei werden die islamistischen Huthi offenbar immer radikaler, wie zuletzt ein Bericht des UNO-Sicherheitsrates 2023 aufzeigte. So werden inzwischen bereits offenbar auch Kinder im Alter von 13 Jahren inhaftiert, denen „unanständige Handlungen“ oder eine angebliche homosexuelle Orientierung vorgeworfen werden. In den letzten knapp zehn Jahren soll es so laut dem Euro-Mediterranean Human Rights Monitor zu rund 350 Todesurteilen gekommen sein.

Gegründet wurde die Rebellenkampftruppe in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts, um einen islamistischen Gottesstaat zu errichten. Seit 2015 hat sich die Lage weiter dramatisch zugespitzt, seitdem die jemenitische Regierung gegen die Huthi kämpft. Der Konflikt soll bis heute mehreren hunderttausend Menschen das Leben gekostet und zu einer Hungersnot im ganzen Land geführt haben.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.