Glück unter Schweizern Zufrieden im Leben, offen für verschiedene Beziehungsmodelle
Schweizer Schwule sind glücklich – so lassen sich kurz gesagt die ersten Daten der neuen Pink-Cross-Studie zusammenfassen. Rund 1.500 schwule und bisexuelle Männer wurden dafür im Frühjahr 2023 befragt. Die Zufriedenheit der Schweizer Männer zeigt sich dabei sowohl mehrheitlich mit Blick auf ihre Beziehungen wie auch bei der Unterstützung durch ihr Umfeld und ihre Sexualität.
Freundschaften wichtiger als der Partner
Eine überwältigende Mehrheit der Befragten gab so an, dass sie mindestens eine Person haben, an die sie sich in krisenhaften Situationen wenden können (90%), dass sie sich insgesamt ausreichend unterstützt und aufgehoben fühlen (85%) und, dass sie mehrere Personen haben, mit denen sie über Dinge sprechen können (85%). Das Alter spielt dabei glücklicherweise keine Rolle. Dabei nehmen Freundschaften generell auch die wichtigste Rolle im Leben der meisten schwulen Männer (97%) ein, der Partner kommt mit 92 Prozent erst an zweiter Stelle.
Glückliches Singleleben
Ähnlich positiv sieht es mit Blick auf schwule Beziehungen aus: Fast Dreiviertel (72%) der Befragten ist in einer Beziehung und dabei zu 95 Prozent auch zufrieden damit. Auch bei den Schweizer Singles gibt es viele positive Werte festzustellen: Ein Drittel ist mit dem Singledasein zufrieden, weitere 20 Prozent stehen dem neutral gegenüber. Über 70 Prozent der Single-Jungs, die regelmäßig Liebhaber haben, sind ebenso sehr glücklich damit.
Jeder Dritte lebt in einer offenen Beziehung
Auch in puncto Monogamie fördert die Studie spannende Erkenntnisse zutage, wobei die Kategorien zwischen offener, polyamorer, exklusiver oder fester Beziehung oftmals fließend sind – zudem zeigt sich, dass Schwule auf dem Land ein wenig mehr an exklusiven oder festen Beziehungen hängen als die Männer in der Stadt.
Rund ein Drittel (31%) der Schweizer Schwulen führt eine offen Beziehung, 33 Prozent von ihnen eine feste und weitere 22 Prozent eine exklusive Partnerschaft. Pink Cross hält dazu fest: „Die hohe Zufriedenheit der vielen nicht-monogamen Personen zeigt, dass das Klischee, Glück sei nur in einer festen Paarbeziehung zu finden, nicht den Tatsachen entspricht.“
Schwule sind freier bei Sex und Beziehung
Dabei zeigt sich auch anderweitig ein offensichtlich freierer Blick auf Sexualität – mehr als 88 Prozent der Schweizer Gays sind teilweise oder gänzlich der Auffassung, dass Schwule und Bisexuelle ihre Sexualität freier leben als Heterosexuelle. Rund 77 Prozent würden auch unterschreiben, dass schwule Beziehungen zumeist vielfältiger sind als heterosexuelle.
Für 88 Prozent ist Sex ohne Liebe zudem ganz oder zumindest teilweise möglich. Umgedreht kann Liebe ohne Sex für 74 Prozent funktionieren. Nur bei der Freundschaft drehen sich die Zahlen um – Sex und Freundschaft in Kombination kann sich nur jeder Dritte (30%) möglicherweise vorstellen.