Hilfe! Ich ziehe um! Der große Umzugsplaner
Es gibt kaum etwas Stressigeres im Alltag eines jeden als ein Umzug: Wie man diesen ohne viel Ärger und Arbeit erledigt, verraten wir euch im folgenden praktischen Umzugsplaner samt To-Do- und Check-Liste!
Noch vor der Vorbereitung
Hier sind Dinge zu erledigen wie den neuen Mietvertrag zu prüfen, den alten fristgerecht zu kündigen und bei nicht fristgerechter Kündigung einen geeigneten Nachmieter zu finden. Hierbei ist auch die Wohnungsübergabe und gegebenenfalls eine Abstandszahlung mit dem Nachmieter zu klären. Auch die Kautionsfrage sollte man nun abklären bzw. die alte zurückverlangen, denn hier hat man bei voller Zurückzahlung zusätzlich Anspruch auf die Zinsen. Zudem muss man für den Zeitplan folgende Fragen bei der alten Wohnung beantworten: Welche Räume sind renovierungsbedürftig? Welche Schönheitsreparaturen müssen durchgeführt werden?
Die Vorbereitung
Alles beginnt mit dem Ausmisten und Aufräumen der alten Wohnung: Dazu gehört auch, einige Dinge zu verkaufen (die Umzugskosten werden dadurch auch etwas abgefedert), unnötiges zu entrümpeln und den Sperrmüll wegfahren. Vorbereitend sollte man zudem schon mal einen Transporter mieten oder eine Spedition beauftragen – es ist günstiger, den Transporter schon Wochen vor dem Umzug zu buchen als nur ein paar Tage davor. Zudem sollte man Schilder für den Tag des Umzugs beantragen, die das Halteverbot anzeigen (macht unter Umständen die Spedition), mit Schönheitsreparaturen beginnen, Sonderurlaub beim Arbeitgeber einreichen sowie einen Übergabetermin für alte und neue Wohnung absprechen. Zudem ist es jetzt an der Zeit Freunde zu fragen, ob sie mit anpacken können.
Das Umzugsunternehmen als Alternative
Das bedeutet natürlich weniger Stress und mehr Planbarkeit: Am besten man holt sich Erfahrungswerte ein und recherchiert, welches Umzugsunternehmen empfehlenswert ist. Holt euch auch mehrere Angebote von Umzugsunternehmen ein, denn die Unterschiede können sehr groß sein – sowohl preislich als auch qualitativ. Achtet ebenso darauf, ob es sich um Brutto- oder Nettopreis-Angaben handelt, damit es bei der Endabrechnung keine bösen Überraschungen gibt. Zudem sollte man dringend abklären, ob das Umzugsunternehmen eine Versicherung anbietet oder ob die Haushaltsversicherung den Umzug abdeckt. Sollten eventuelle Schäden auftreten, die Umzugsfirma innerhalb von drei Tagen informieren. Umzugskosten sind übrigens unter gewissen Voraussetzungen übrigens steuerlich absetzbar, wenn der Umzug zum Beispiel beruflich veranlasst und begründet ist. Deshalb einfach alle anfallenden Rechnung und Belege aufheben sowie den Steuerberater für nähere Infos befragen.
Das Packen
Beim Packen ist es ratsam, die Kartons gleich so beschriften, dass a) die Umzugshelfer bzw. Profis vom Umzugsunternehmen wissen, in welchen Raum sie sollen und b) du selbst den Überblick behältst, was in welchen Kartons verstaut liegt. In Sachen benötigter Kartons gibt es übrigens eine einfache Faustregel: Man braucht einen Umzugskarton pro Quadratmeter, am sichersten ist es jedoch ein paar zusätzliche Kartons einzuplanen, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und der Inhalt? Wenn man sich und seine netten Umzugshelfer nicht übermäßig belasten will, sind maximal zehn bis fünfzehn Kilogramm empfehlenswert. Zum Zusammenpacken gehört auch, die Möbel abzubauen. Auch hier ist eine gute Beschriftung essentiell: die Einzelteile am besten mit Bleistift beschriften und die Schrauben in kleinen Tütchen sammeln und direkt am jeweiligen Teil befestigen. Und auch daran muss gedacht werden: Die Tiefkühltruhe leer futtern und danach abtauen.
Der Umzugstag
Für eventuelle Pannen sollte man stets folgende Gegenstände griffbereit haben: Werkzeug, Klebeband, Taschenlampe, Verlängerungskabel, Erste-Hilfe-Tasche. Jetzt gilt es auch die Zählerstände ablesen (Wasser, Strom, Gas, Fernwärme) und stärkende Snacks für die Helfer vorzubereiten (die beliebten Klassiker sind hier: belegte Brötchen oder Kartoffelsalat mit Würstchen). Und dann gilt es Abschied nehmen und die Klingel- und Türschilder abzunehmen. Dafür kann man nun an der neuen Wohnung Briefkasten- und Türklingel mit seinem Namen beschriften.
Und was darf man sonst nicht vergessen? Hier unsere praktische Checkliste
Verträge rund um die Wohnung
Anbieter von Festnetzanschluss und evtl. Internetanschluss (Anschluss ummelden oder neu beantragen) Strom, Gas, Wasser, Fernwärme
Ämter und Behörden
Straßenverkehrsamt, um Kfz-Zulassung umzuschreiben, Finanzamt, Evtl. Kindergarten/Schule, Evtl. Agentur für Arbeit
Übrigens: Offiziell beim Einwohnermeldeamt ummelden, ist erst nach deinem Umzug notwendig
Versicherungen
Krankenkasse, Haftpflicht, Hausrat, Kfz-Haftplicht, Lebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Unfallversicherung, Hausratversicherung, evtl. weitere Versicherungen, die man individuell hat
Bankangelegenheiten
Girokonto, Kreditkarten (falls separat von Bankinstitut), Depots, Bausparvertrag
Sonstiges
Gebühren-Beitragsservice (früher GEZ), Mobilfunkanbieter, Ärzte, Steuerberater, Anwalt, Abonnements, Mitgliedschaften (z.B. Fitnessstudio, Verein)
Und trotz Checkliste: Meistens kommt es dennoch vor, dass im Umzugstrubel einige Adressen und Institutionen durch das Raster rutschen. Daher ist ein Nachsendeantrag bei der Post in jedem Fall ratsam, denn so kann nichts verloren gehen und du kannst nach und nach alle Absender über deinen neuen Wohnort informieren.
Apropos neue Wohnung und neues Zuhause: Nach dem Einrichten ist es jetzt endlich Zeit, alten Freunden und neuen Nachbarn eine Einweihnungsparty zu gönnen!