Beste dramatische Hauptrolle Deutscher Schauspielpreis für Gerhard Liebmann als heimlich schwuler Militärausbilder in „Eismayer“
Mit seiner Titelrolle im Spielfilm „Eismayer“ (2022) von Regisseur David Wagner feiert der österreichische Schauspieler Gerhard Liebmann international Erfolge. Jetzt erhielt er für seine Leistung auch den Deutschen Schauspielpreis für die beste dramatische Hauptrolle.
Über „Eismayer“
Der strenge Vizeleutnant Charles Eismayer ist unter den Rekruten des Österreichischen Bundesheers gefürchtet. Um seine Auszubildenden zur „Elite“ des Heers zu formen, schikaniert er sie, wo er nur kann. Allerdings verbirgt die autoritäre Fassade ein Geheimnis, von dem niemand erfahren soll – denn obwohl Eismayer mit einer Frau verheiratet ist und einen Sohn hat, ist er eigentlich schwul. Doch Homosexualität und Soldatentum, das passt für ihn so gar nicht zusammen. Als jedoch der hübsche und zudem offen schwule Rekrut Mario Falak (Luka Dimić) seiner Truppe zugeteilt wird, gerät Eismayers Weltbild ins Wanken. Aus der anfänglichen Faszination, die Ausbilder und Rekrut füreinander hegen, werden bald tiefe Gefühle.
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit: Der österreichische Vizeleutnant Charles Eismayer verliebte sich tatsächlich in einen Rekruten. Die beiden heirateten 2014 in Gala-Uniform auf dem Kasernenhof.
Vielfach prämiertes Werk
Der österreichische Kinofilm feierte am 4. September 2022 im Rahmen der Filmreihe Venice International Critics’ Week bei den Filmfestspielen von Venedig Premiere. Dabei wurde er sogleich als bester Spielfilm der Reihe ausgezeichnet. Beim Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken wurde „Eismayer“ mit dem Publikumspreis und dem Preis der Filmkritik für den besten Spielfilm prämiert. Bei der Verleihung des Österreichischen Filmpreises erhielt Dimić den Preis für die beste männliche Nebenrolle. Der Film selbst wurde für das beste Drehbuch und die beste Musik ausgezeichnet.
Für Liebmann ist der Deutsche Schauspielpreis die insgesamt dritte Auszeichnung, die dem er in seiner Rolle als Militärausbilder bedacht wurde. Zuvor erhielt er bereits den Schauspielpreis bei der Diagonale, dem wichtigsten Filmfestival Österreichs, und einen Preis als beste männliche Hauptrolle beim Österreichischen Filmpreis.
Wen der Deutsche Filmpreis noch ehrte
Neben Liebmann und Dimić wurden unter anderem das „Duo“ Jella Haase und Dimitrij Schaad geehrt, ebenso Marie-Lou Sellems Nebenrolle im Film „Knochen und Namen“ und Franziska Wulf für ihren „starken Auftritt“ im Coming-of-Age-Film „Sonne und Beton“.
Die deutsche Fernseh-Schauspielerin Thekla Carola Wied wurde für ihr Lebenswerk mit einem Ehrenpreis bedacht. Bekannt wurde sie unter anderem durch die Serie „Ich heirate eine Familie“. Ehrenpreise erhielten auch Moderatorin Silke Burmester und Schauspielerin Gesine Cukrowski, die sich mit ihrer Kampagne „Let’s Change The Picture“ für ein modernes Altersbild von Frauen in Film und Fernsehen einsetzen.