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Biografie von Luke Evans
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Biografie von Luke Evans Von der Flucht als schwuler 16-Jähriger bis zum Finden von echtem Glück

ms - 08.01.2025 - 16:00 Uhr

Der schwule Schauspieler Luke Evans (45) hat kurz vor Neujahr seine Biografie veröffentlicht und sprach nun auch offen über sein Leben als junger Homosexueller in einer streng gläubigen Zeugen-Jehovas-Familie. Mit „Boy From the Valleys: My Unexpected Journey“ will der Brite auch anderen jungen Schwulen Hoffnung machen.

Anruf bei der Seelsorge 

Weltweit Bekanntheit erlangte Evans durch Filme wie der „Fast & Furious“-Reihe, als Drachenkämpfer in der Hobbit-Trilogie sowie durch die Serie „The Alienist“. Ende Oktober letzten Jahres äußerte sich Evans erstmals ausführlicher über sein Leben in einer Familie der Zeugen Jehovas im britischen Wales. Zur Buchpräsentation hat er nun erneut Stellung bezogen. 

Mit 16 Jahren verließ Evans seine Familie und die Schule, wo er jahrelang aufgrund seiner Homosexualität schikaniert worden war. Er floh nach London, nachdem er zuvor eine Hotline der Seelsorge angerufen hatte: „Die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe, war, bei einem Seelsorger anzurufen. Ich war ein schwuler Junge in einem religiösen Haushalt und konnte mit niemandem sprechen. Ich fühlte mich einsam und isoliert und fragte mich, ob ich der einzige Mensch auf der Welt sei, dem es so ging wie mir. Er sagte mir, dass ich nicht allein sei und dass auch ich glücklich sein würde, dass ich meine Leute und mein Leben finden würde. Diese Worte blieben mir sehr lange im Gedächtnis.“

Flucht von Zuhause

Rückblickend betont er zudem, wie wichtig es war, in so jungen Jahren sein Zuhause zu verlassen: „Sechzehn war ein wirklich entscheidender Moment in meinem Leben. Es war das Jahr, in dem ich die Entscheidung traf, von zu Hause wegzugehen. Es ist ein sehr junges Alter, in dem man sein Elternhaus, sein familiäres Zuhause verlässt. Wenn ich heute mit meinem jüngeren Ich von damals sprechen könnte, würde ich ihm wahrscheinlich sagen, dass er das Richtige tut und dass alles gut werden wird.“

Rückschläge und das Wort „Nein“

Im Laufe seiner erfolgreichen Karriere musste er dann allerdings auch Rückschläge einstecken. Evans betont dabei: „Der beste Ratschlag, den man mir im Beruf gegeben hat, ist wohl, die Schläge einzustecken und die Rückschläge, Ablehnungen und Misserfolge zu akzeptieren, aber sich nicht mit den Niederlagen aufzuhalten. Feiere einfach die Siege! Einer der besten Ratschläge, die ich je erhalten habe, stammte von einem viel älteren Schauspieler, der mir vor vielen Jahren sagte: ´Du wirst das jetzt nicht sofort verstehen, aber eines Tages dann doch: Das mächtigste Wort, das du in deinem Wortschatz hast, ist Nein.´ Ein Nein im Geschäftsleben kann eine unglaubliche Sache sein. Es eröffnet dir andere Möglichkeiten, von denen du vorher nicht unbedingt wusstest oder von denen du nie gedacht hättest, dass sie geschehen können. Habt keine Angst, Nein zu sagen!“ 

Zudem betont der Brite auch: „Nutze Gelegenheiten, wenn sie sich bieten. Manchmal sind sie nicht offensichtlich, manchmal sind sie beängstigend, und manchmal sind sie zu schön, um wahr zu sein. Aber wenn sie sich dir bieten, ergreife sie, wenn du kannst, denn Gelegenheiten sind Dinge, die dein Leben verändern können.“ 

Wahre Tiefe von Glück 

Heute lebt Evans glücklich und zufrieden, wie er zudem sagt: „Glück bedeutet, sein Leben in vollen Zügen zu leben. Es gibt eine echte Tiefe des Glücks, die sich einstellt, wenn man sein authentisches Selbst ist. Manche Tage sind leichter als andere, aber mit sich selbst zufrieden zu sein, vermittelt ein Gefühl der Gelassenheit und Ruhe. Wenn man mit sich selbst zufrieden ist, scheint alles andere auf der Welt ein wenig einfacher zu sein. Mein Lebensmotto lautet: Leben: Nimm es, atme es, lebe es, liebe es.“

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