Witzig und entlarvend! Christliche Jugendtreffen seien Brutstätten für Kindesmissbrauch
Witzig, entlarvend und wunderbar böse – so lässt sich das jüngste Gesetzesvorhaben einer US-Demokratin zusammenfassen, die damit alle homophoben Hardliner und Anti-LGBTI*-Republikaner an der Nase entlangführt. Senatorin Megan Hunt aus Nebraska fordert, alle kirchlichen Jugendlager zu verbieten, denn diese seien Brutstätten von Kindesmissbrauch und "religiöser Indoktrination."
Statement gegen Anti-LGBTI*-Gesetze
So ganz ernst meint die Senatorin ihr Vorhaben nicht und der Demokratin ist auch bewusst, dass sie mit ihrem Gesetzesvorhaben keine Chance auf Erfolg haben dürfte – einzig ihr Ziel, die homophoben Republikaner damit zu ärgern, hat sie bereits erreicht. Zudem will Hunt auch ein Zeichen setzen gegen die über 450 Anti-LGBTI*-Gesetze, die seit Anfang 2022 bis heute in den einzelnen US-Bundesstaaten eingereicht worden sind. Rund 30 davon sind bereits im letzten Jahr in Kraft getreten, die ersten auch bereits im noch jungen Jahr 2023.
Immer wieder wird dabei als Begründung die These herangezogen, Gespräche oder Informationen über LGBTI*-Themen würden selbst in einem sachlichen Rahmen wie einem Schulunterricht Kinder und Jugendliche verstören und negativ beeinflussen. Homosexuelle würden allesamt versuchen, Jugendliche zur Homosexualität zu “verführen“.
Gut dokumentierte Fälle von kirchlichem Missbrauch
Das Fass zum Überlaufen brachte für die Senatorin jetzt ein Gesetzentwurf aus ihrer Heimat Nebraska – die Republikaner fordern ein generelles Verbot von Drag-Shows für Personen unter 19 Jahren. Viel gefährlicher, so Hunt, seien doch hingegen christliche Kirchen, die erwiesenermaßen auch in den USA in tausenden Fällen Kinder und Jugendliche missbraucht haben. "Der Gesetzgeber stellt fest, dass es eine gut dokumentierte Geschichte von Indoktrination und sexuellem Missbrauch gibt, die von religiösen Führern und Geistlichen an Kindern begangen wurde. Missbrauchstäter innerhalb von Kirchen und anderen religiösen Institutionen nutzen oft Veranstaltungen wie von Kirchen oder Jugendgruppen gesponserte Camps und Freizeiten, um das Vertrauen der Kinder zu gewinnen und unbeaufsichtigten Zugang zu diesen Kindern zu erhalten, um einen solchen Missbrauch zu begehen", so Hunt weiter. Sie schlägt daher eine Geldstrafe von 10.000 Dollar für jede Organisation vor, die ein "religiöses Indoktrinationslager" für Personen unter 19 Jahren veranstaltet.
Hass-Gesetze der Lächerlichkeit preisgegeben
Hunt erklärte inzwischen, dass sie sich natürlich bewusst sei, dass das Gesetzesvorhaben nicht ausreichend Stimmen bekommen wird – wäre dem so, würde sie sogar lieber selbst den Gesetzestext wieder zurückziehen. Die Medien feiern indes die Senatorin für ihren cleveren Schachzug, weil sie so klargestellt hat, wie lächerlich viele Gesetzentwürfe der Republikaner mit Blick auf LGBTI*-Menschen tatsächlich sind. Das könnte in der Tat zu einem Umdenken bei einigen US-Bürgern führen.