Symbol gegen Diskriminierung Stuttgart: Regenbogenbank für Vielfalt
Mit einer bunten Geste hat die Stadt Stuttgart ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt gesetzt. Seit dem 25. November ziert eine Sitzbank in den Regenbogenfarben das Stadtbild an der Ecke Nadler- und Hirschstraße, prominent im Herzen des Zentrums. Diese symbolische Installation steht für Vielfalt und Respekt gegenüber allen Menschen – gerade gegenüber queeren Bürgerinnen und Bürgern, die sich in der Stadt lange für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz eingesetzt haben.
Mehr Sichtbarkeit in Stuttgart
Die neue Regenbogen-Bank ist Teil eines bundesweiten Trends: Immer mehr Städte setzen auf farbenfrohe Symbole, um Haltung zu demonstrieren und queeren Communities Rückhalt zu geben. Die Einweihung in Stuttgart erfolgte im Beisein von Bürgermeisterin Alexandra Sußmann von den Grünen, Vertreterinnen und Vertretern der Politik und Mitgliedern der lokalen queeren Community. Anlass der Aktion sind alarmierende Statistiken – das Bundeskriminalamt meldet seit Jahren einen Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Deutschland. Stuttgart verweist mit Informationstafeln an der Bank gezielt auf Anlaufstellen für Beratung und Hilfe.
Ein Grund für solche Initiativen ist die unverändert hohe Zahl von Angriffen auf queere Menschen. So wurden laut BKA 2024 erneut über 1.600 queerfeindliche Delikte registriert – eine Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren. Auch in Baden-Württemberg fordern Organisationen wie das Netzwerk LSBTTIQ mehr Engagement von Kommunen, um Betroffene besser zu schützen.
Symbolik trifft auf Engagement
Die offizielle Übergabe der Regenbogen-Bank fand im Rahmen der Aktionswochen "21 Tage gegen Gewalt" statt, die jedes Jahr von der Stuttgarter Abteilung für Chancengleichheit organisiert werden. Ziel ist es, örtliche Akteurinnen und Akteure für Zivilcourage zu sensibilisieren und Präventionsarbeit gegen jede Form von Hasskriminalität stärker zu verankern.
„Die Stuttgarter Regenbogen-Bank ist ein sichtbares und dauerhaftes Zeichen für Vielfalt und gegenseitigen Respekt. Als Stadt stehen wir für die Freiheit und Sicherheit der Menschen ein – gerade in Zeiten, in denen das gesellschaftliche Klima rauer wird und wir unsere demokratischen Grundwerte verteidigen müssen,“ erklärte Bürgermeisterin Alexandra Sußmann anlässlich der Eröffnung.
Ein Zeichen mit Wirkung
Die Bank wird künftig nicht nur ein Symbol bleiben: Ähnliche Projekte in anderen Städten haben gezeigt, dass solche sichtbaren Zeichen Betroffene stärken und zu mehr gesellschaftlicher Diskussion führen. Dass Akzeptanz und Sicherheit in deutschen Kommunen keine Selbstverständlichkeit sind, zeigen jüngste Umfragen unter queeren Menschen, die weiterhin von Diskriminierungserfahrungen berichten. Mit Aktionen wie diesen setzt Stuttgart einen wichtigen Impuls – bleibt jedoch weiterhin gefordert, die Rechte und Freiheiten von queeren Bürgerinnen und Bürgern entschlossen zu schützen und zu fördern. Wie nachhaltig wirken also Zeichen dieser Art im Alltag der Stadtgesellschaft?