Direkt zum Inhalt
Schwulenbar am Flughafen

Schwulenbar am Flughafen Ein Novum für die USA: In Chicago könnte bald die landesweit erste Schwulenbar im Flughafen entstehen

ms - 26.06.2025 - 16:00 Uhr
Loading audio player...

Eine Schwulenbar direkt am Flughafen? Eigentlich eine durchwegs logische Konsequenz, denkt man allein ein männliche Stewards, doch bisher fand die Idee offenbar noch nicht viel Anklang. Das ändert sich jetzt: In Chicago soll die erste Einrichtung dieser Art in den USA und wohl auch weltweit direkt am Flughafen entstehen. 

Statement für die Welt 

Dabei soll konkret ein Ableger der beliebten Gay-Bar Sidetracks am O'Hare International Airport eröffnet werden. Gastronom Germán González sowie das ganze Team betonen, dass die Stadt damit auch ein starkes Statement für Gleichberechtigung und Akzeptanz setzt, insbesondere auch gegenüber internationalen Gästen sowie aber auch mit Blick auf die Politik der Trump-Regierung. 

Eigentümer der schwulen Bar ist das Ehepaar José Peña und Art Johnston, wobei letzterer gegenüber der Chicago Tribune erklärte: „Eine Schwulenbar am Flughafen würde den Leuten die Möglichkeit geben, schwule Menschen zu sehen und als solche auch zu erkennen. Es würde der Welt zeigen, dass es uns in Chicago nicht nur gut geht, sondern dass wir in Chicago als Community florieren. Wir haben diese Stadt zu einer besseren Stadt gemacht, zu einer stärkeren Stadt, und warum sollten wir das nicht der Welt zeigen?“

Schwule sind keine Dämonen 

Und in der Tat sind das Sidetracks und seine Betreiber seit Jahren eine feste Institution in der Millionenstadt am Lake Michigan in Illinois – im Jahr 1982 öffnete die Gay-Bar erstmals ihre Türen. Seitdem hat sich die zweistöckige Bar zu einem Treffpunkt für die ganze Community gemausert. Der Ableger des Sidetracks soll nun am Terminal 1 des Flughafens untergebracht werden, in dem jährlich über 80 Millionen Menschen abgefertigt wurden. 

Johnston bekräftigte weiter: „Pepe und ich sind einfach überwältigt von der Vorstellung, dass hier so viele Menschen jeden Tag vorbeikommen und sehen, dass es hier eine Schwulen-Bar gibt und die Gäste darin keine Dämonen mit Hörnern sind und auch nicht gefährlich für Kinder sind. Wir versuchen einfach, unser Leben zu leben und das Leben für uns alle besser zu machen.“ Ob die Stadt final dem Konzept zustimmt, ist aktuell noch offen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Empörung liegt in der Luft

Ein "schwuler" Flughafen-Code?

In Indien diskutiert man derzeit über das Flughafen-Kürzel in Gaya namens GAY. Das sei beleidigend, meinte jetzt ein Politiker und will eine Änderung.
Weitreichendes Gerichtsurteil

Frankreich stärkt queere Rechte

In Frankreich wurde ein Urteil zur Ansprache von queeren Menschen gefällt, das EU-weit Auswirkungen haben dürfte, betonte jetzt die ILGA Europe.
Appell von Russell T. Davies

Kampfesrede an die queere Gen-Z

Das Genie hinter „Queer as Folk“, Russell T. Davies, appelliert an die junge queere Community: Sie müsse kampfbereit sein, denn ein Kampf stehe bevor!
Kampagne im britischen Fußball

Neuer Einsatz gegen Homophobie

Die britische Premier-League wird ab 2026 mit einer eigenen Kampagne gegen Homophobie im Fußball vorgehen. Aus anderen Initiativen steigt die Liga aus
Hetzjagd auf die Community

Welle der Gewalt in Kolumbien

In Kolumbien machen selbsternannte „Korrektoren“ Jagd auf LGBTIQ+-Menschen: 50 Homosexuelle und queere Personen wurden 2025 bereits ermordet.
Radikaler Kurs in Marokko

Festnahme von LGBTIQ+-Aktivistin

Die LGBTIQ+-Aktivistin Ibtissam Lachgar wurde in Marokko festgenommen, weil sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "Allah ist lesbisch" trug.
Hinrichtungen in Saudi-Arabien

Seit Jahresbeginn 241 Opfer

Mindestens 241 Menschen wurden seit Jahresbeginn in Saudi-Arabien hingerichtet, darunter auch schwule Männer. Ein neuer Negativ-Rekord.
Tränengas-Einsatz beim Pride

Eskalation in Montreal

Der alternative CSD in Montreal, der Rad Pride, eskalierte am Wochenende. Demonstranten griffen Polizisten an - diese reagierten mit Tränengas.
Bilanz des CSD Bautzen

Rekord mit 4.300 Pride-Teilnehmern

Rund 700 Polizisten sorgten gestern dafür, dass es beim CSD Bautzen zu keinen großen Auseinandersetzungen mit 450 Neonazis gekommen war.