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Nein zur Leihmutterschaft
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Nein zur Leihmutterschaft Thema ist bis heute stark umstritten in der Gay-Community

ms - 09.01.2024 - 12:00 Uhr
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Papst Franziskus hat sich nur knapp drei Wochen nach der Erklärung zu seiner grundsätzlichen Bereitschaft für die Segnung von homosexuellen Paaren erneut zu einem Thema geäußert, dass bis heute auch die Gay-Community betrifft – mit Blick auf Leihmutterschaften verurteilte er das Verfahren scharf, sprach von Menschenhandel und einer „Gebärmutter zur Miete“.  

Ausnutzung von Frauen

„Ich halte die Praxis der sogenannten Leihmutterschaft für verabscheuungswürdig. Sie stellt eine schwere Verletzung der Würde der Frau und des Kindes dar, die auf der Ausnutzung von Situationen der materiellen Bedürfnisse der Mutter beruht", so Franziskus. Er forderte ein weltweites Verbot und bekräftigte, dass ein Kind „niemals die Grundlage eines kommerziellen Vertrags sein“ dürfe.

Prominente Gay-Paare und ihre Kinder

Die Praxis der Leihmutterschaft ist seit langem umstritten, gerade auch in der Gay-Community. Eines der prominentesten Beispiele für eine Leihmutterschaft sind der amerikanische Oscarpreisträger und Drehbuchautor Dustin Lance Black („Milk“) sowie der britische Olympiasieger und Turmspringer Tom Daley – das schwule Ehepaar hat durch Leihmutterschaft zwei Söhne. Andere prominente Beispiele sind Pop-Legende Elton John und sein Ehemann David Furnish sowie der schwule Schauspieler Neil Patrick Harris und sein Ehemann David Burtka.

Im Gegenzug sprechen sich inzwischen einige schwul-lesbische Verbände weltweit gegen das Verfahren aus, in Deutschland beispielsweise Just Gay. Aktuell ist die Leihmutterschaft in einigen Ländern wie den USA stark reguliert, in anderen wie unter anderem Italien oder auch in Deutschland ganz verboten.

Debatte um Wegrichtung des Papstes

Die Debatte, ob der Papst tatsächlich weiter auf Homosexuelle zugeht oder eben nicht, dürfte damit erneut an Fahrt aufnehmen. Bereits die grundsätzliche Bereitschaft zu Segnungen von Schwulen und Lesben ist an viele, teils herabwürdigende Bedingungen geknüpft. Trotzdem sorgte die Ankündigung im Dezember letzten Jahres vor allem bei Bischöfen in Afrika für große Empörung, sodass Franziskus erst Ende letzter Woche erneut klarstellen musste, dass die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren nicht von der katholischen Lehre abweiche und auch nicht gleichwertig mit der Ehe zu verstehen sei.

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