LGBTI*-Flüchtlinge in Kanada LGBTI*-Ukrainer fliehen aus homophoben Ländern wie Polen
LGBTI*-Aktivisten in Kanada haben jetzt eine neue Initiative gestartet, um gezielt kanadische Gastgeber zu finden, die bereit sind, LGBTI*-Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Konkret geht es dabei um rund einhundert größtenteils homosexuelle Flüchtlinge, die vor dem Krieg in Nachbarländer der Ukraine geflüchtet sind, sich dort allerdings aufgrund von Homophobie und Diskriminierung ebenso nicht sicher fühlen. Dazu zählen Polen, Moldawien und Rumänien sowie auch Ungarn. Im Jahr 2022 stufte ILGA-Europe Polen und Rumänien in Bezug auf LGBTI*-Rechte auf den letzten beziehungsweise vorletzten Platz unter den EU-Mitgliedstaaten ein.
Ein neues Leben in Kanada
Zusammen mit der LGBTI*-Organisation KyivPride soll nun versucht werden, diesen Menschen in Kanada eine sichere Unterkunft zu ermöglichen. Das Projekt "Friendly Homes" (TFHP) sucht dabei gezielt LGBTI*-Kanadier oder LGBTI*-Verbündete, die Flüchtlingen für mindestens vier Wochen eine vorübergehende Unterkunft anbieten können.
Die Gastgeber werden außerdem gebeten, den Flüchtlingen bei der Integration in die kanadische Gesellschaft zu helfen, konkret geht es dabei unter anderem um die Suche nach einem Arbeitsplatz sowie der Förderung sozialer Kontakte. Die potenziellen kanadischen Gastgeber erhalten dabei vorab außerdem eine Orientierungsveranstaltung und Beratung. Vorrangig behandelt werden sollen dabei jene LGBTI*-Flüchtlinge, die aus den, von Russland besetzten Gebieten geflohen sind und kaum Chancen auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimat haben.
Spenden unterstützen LGBTI*-Flüchtlinge
Von den Gastgebern, die an TFHP teilnehmen, wird keine finanzielle Unterstützung erwartet. Jeder erwachsene ukrainische Flüchtling, der in Kanada ankommt, erhält im Rahmen des Canada-Ukraine Authorization for Emergency Travel (CUAET)-Programms eine einmalige Zahlung von 3.000 Dollar sowie 1.500 Dollar für jeden minderjährigen Begleiter. Weitere Finanzierungen laufen über Spenden, beispielsweise durch den We Support LGBTQ Ukraine Fund.