Kontakt-Ermittlungen Japanische LGBTI* fürchten um ihre Privatsphäre
Die japanischen Gesundheitsbehörden haben damit begonnen, die zwischenmenschlichen Kontakte von Corona-Patienten zu ermitteln. Damit sollen die Infektionsquellen der Patienten aufgedeckt und die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden. Laut einer in der Japan Times zitierten Studie ist die LGBTI*-Community wegen der Ermittlungen beunruhigt: Viele fürchten nun, dass sie dadurch ungewollt geoutet werden könnten.
Laut der juristischen LGBTI*-Organisation Marriage for All Japan dürfen Corona-Patienten in der aktuellen Situation eingehend zu ihren persönlichen Kontakten und ihren besuchten Orten befragt werden. Das könnte zu einem unbeabsichtigten Outing von LGBTI*-Personen und deren Kontakten führen. Einer der 180 Umfrage-Teilnehmer lebt beispielsweise mit seinem Partner zusammen. In seiner Firma hat er sich jedoch noch nicht geoutet. Sollte er sich nun mit dem Virus infizieren, müsste er dem Gesundheitsamt von seiner Beziehung berichten. Ängstlich zeigten sich allerdings auch offen queere Teilnehmer – sie befürchten, dass sie bei der Behandlung eines erkrankten Partners von wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen werden könnten.