Direkt zum Inhalt
Konferenz in Berlin
Rubrik

Konferenz in Berlin LSVD+ fordert deutschen Sonderbeauftragten für LGBTI*-Menschenrechte

ms - 16.12.2024 - 12:00 Uhr

Von heute an bis Mittwoch findet in Berlin die Konferenz der Equal Rights Coalition (ERC) statt – ein internationales Treffen von LGBTI*-Aktivisten und Regierungsvertretern aus aller Welt. Ziel ist es, die Gleichstellung von homosexuellen und queeren Menschen weltweit weiter voranzutreiben und dabei Diskriminierung abzubauen.

Menschenrechte unter Druck

Jeweils zwei Staaten haben drei Jahre lang den Vorsitz bei der Konferenz, seit 2022 sind dies Mexiko und Deutschland. Den zivilgesellschaftlichen Co-Vorsitz teilten sich dabei der Verband Queere Vielfalt (LSVD+) sowie die mexikanische Organisation Fundación Arcoiris. Philipp Braun aus dem Bundesvorstand dazu: „Weltweit geraten Menschenrechte als Kern von Demokratien immer weiter unter Druck. Die demokratische Zivilgesellschaft wird in ihren Handlungsmöglichkeiten durch Shrinking Spaces eingeschränkt und autoritäres Denken greift zunehmend um sich. Die Menschenwürde insbesondere von LSBTIQ* wird in Frage gestellt, das zeigt sich unter anderem in Afghanistan, Georgien, Iran, Irak, Russland und in Staaten Afrikas. In diesen schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, dass sich Regierungen mit Bürgerrechtsbewegungen gemeinsam glaubhaft für die Gleichberechtigung aller Menschen einsetzen.“ 

Positive Erfolge weltweit 

Dabei zieht der LSVD+ ein positives Fazit über die Arbeit der letzten zwei Jahre, unter dem Co-Vorsitz der beiden Ländern konnten demnach „wesentliche Erfolge“ für die LGBTI*-Menschenrechte errungen werden. Unter anderem wurde die Entkriminalisierung von Homosexuellen und queeren Personen in mehreren Ländern unterstützt, darunter Cook Islands, Singapur und Mauritius. In Nepal, Thailand, Estland oder Griechenland konnte die ERC mit dazu beitragen, dass die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt wurde. Außerdem wurden mit Brasilien, Kolumbien und Thailand drei neue Mitgliedsstaaten aufgenommen. 

Deutscher Sonderbeauftragter für LGBTI*

Der LSVD+ wünscht sich als nächsten Schritt, dass die Bundesregierung ähnlich wie Großbritannien, Frankreich, Kanada oder die USA zuvor auch einen Sonderbeauftragten für LGBTI*-Menschenrechte benennt. „Zudem muss sich Deutschland auch weiterhin in der ERC und in ihren verschiedenen Arbeitsgruppen engagieren, überzeugende, mit seiner LSBTIQ*-inklusiven, Feministischen Entwicklungs- und Außenpolitik übereinstimmende Aktivitäten im In- und Ausland entfalten und mehr Gelder in der bilateralen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit für LSBTIQ*-spezifische Projekte zur Verfügung stellen, anstatt Entwicklungsgelder generell weiter zu verringern“, so Braun.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Österreich gewinnt den ESC

Deutschland landet auf Platz 15

Österreich gewinnt den ESC 2025! Der 24-jährige Countertenor JJ begeisterte das Publikum mit seinem Operatic Pop, Deutschland landete auf Platz 15.
Polizei untersagt Pride-Events

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW: Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei heute den CSD Gelsenkirchen und eine Demonstration in Mönchengladbach.
Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.