Jan Zimmermann ist tot Millionen Fans trauern um bekannten Tourette-YouTuber
Die deutsche YouTube-Community trauert um Jan Zimmermann, bekannt durch seinen Kanal „Gewitter im Kopf“. Der schwule 27-jährige YouTuber wurde tot in seiner Wohnung in Königswinter, Nordrhein-Westfalen, aufgefunden, wie die Polizei gegenüber der BILD Zeitung bestätigte. Die traurige Nachricht hat nicht nur seine Millionen Fans, sondern auch die gesamte Influencer-Szene erschüttert.
Fremdverschulden ausgeschlossen
Laut einem Sprecher der Bonner Polizei wurde Zimmermann am Abend des 18. November tot in seiner Wohnung entdeckt. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet, jedoch ergaben die Untersuchungen nach der Obduktion keine Hinweise auf Fremdverschulden.
Zimmermann wurde 2019 gemeinsam mit seinem Freund Tim Lehmann durch den YouTube-Kanal „Gewitter im Kopf“ bekannt. Der Kanal, der mittlerweile rund zwei Millionen Abonnenten zählt, war für seine humorvolle und gleichzeitig sehr persönliche Darstellung des Lebens mit Tourette berühmt. Der 27-Jährige teilte offen seine Erfahrungen mit der neurologischen Erkrankung, die von unkontrollierbaren Bewegungen und Lauten, sogenannten „Tics“, geprägt ist. Zimmermann hatte zuvor eine Ausbildung zum Physiotherapeuten begonnen, musste diese aber Aufgrund seiner Erkrankung mit Anfang 20 abbrechen. Daraufhin entschloss er sich, mit dem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen.
Das Tourette-Syndrom, bei dem Betroffene nicht in der Lage sind, diese Tics absichtlich zu kontrollieren, war für Zimmermann sowohl eine Herausforderung als auch ein Markenzeichen. „Gewitter im Kopf“ machte das Thema in Deutschland bekannter und gab vielen Betroffenen das Gefühl, nicht allein zu sein. Der junge Mann aus Nordrhein-Westfalen hatte seine Erkrankung erstmals in einem Beitrag der ProSieben-Show „Galileo“ im Februar 2019 öffentlich gemacht, wofür er viel Aufmerksamkeit und Anerkennung erntete.
Hirnschrittmacher als Hoffnung
Der 27-Jährige berichtete auch stets offen über die Schwierigkeiten, die das Leben mit Tourette mit sich brachte. Im Jahr 2022 wagte er einen Schritt, der vielleicht als letzter Hoffnungsschimmer galt: Er ließ sich einen Hirnschrittmacher einsetzen, der die unkontrollierten Tics unterdrücken sollte. Dennoch blieb die neurologische Erkrankung ein Teil seines Lebens und auch nach der Operation kämpfte der YouTuber weiter mit den Herausforderungen, die sein Zustand mit sich brachte.
Verlust für die Community
Zimmermanns Tod hinterlässt eine große Lücke in der deutschen YouTube-Szene. Viele Fans und Kollegen haben ihre Trauer über die Nachricht zum Ausdruck gebracht und erinnern sich an seine Ehrlichkeit, seinen Humor und die Art, wie er das Leben mit Tourette in einer positiven Weise teilte. Die YouTube-Welt verliert mit ihm einen einzigartigen Menschen, der mit seinem Kanal und seiner Geschichte vielen Menschen Mut gemacht hat. Auch wenn sein Leben viel zu früh endete, bleibt sein Einfluss auf die Community und sein Vermächtnis als Botschafter für das Leben mit Tourette bestehen.