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Festnahme nach Raubzug
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Festnahme nach Raubzug Jugendliche raubten in Texas via der Dating-App Grindr einen schwulen Mann aus - und wurden auf frischer Tat gefasst

ms - 13.06.2024 - 13:00 Uhr

Immer öfter kommt es in den letzten Monaten zu Raubüberfällen auf schwule Männer – die sogenannte „Grindr“-Methode findet dabei nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in den USA immer wieder Anwendung. Das Muster ähnelt sich in den meisten Fällen: Ahnungslose Schwule werden via Dating-App zu einem abgelegenen Ort für ein vermeintliches Sex-Date gelockt und dann dort bedroht und ausgeraubt. Die Täter entkommen zumeist unerkannt – in den USA kam es jetzt erstmals seit längerem zu einer Festnahme.

Auf frischer Tat ertappt

Dabei spielte der Polizei im US-Bundesstaat Texas der Zufall in die Hände, sie waren schlicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Was war geschehen? Die vier mutmaßlichen Täter hatten sich via Grindr mit einem schwulen Mann in der Stadt Killeen nördlich von Austin für ein Sex-Date verabredet. Tatsächlich hatten die vier Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren aber vor, den Mann mit Waffengewalt zu entführen und auszurauben. 

Vor Ort umringten die Täter dann den schwulen Mann, bedrohten ihn mit mehreren Waffen und forderten ihn auf, all seine Wertgegenstände zu übergeben. Einer der Täter soll dabei auch mit einer Pistole auf das Opfer eingeschlagen haben. Als die jungen Kriminellen den Mann schlussendlich in ein Auto zerren wollten, fuhr zufällig in diesem Moment eine Polizeipatrouille vorbei und der Schwule konnte dabei auf seine missliche Lage aufmerksam machen. Als die Polizisten ihr Fahrzeug stoppten, ergriffen die Jugendlichen sofort die Flucht.

Fahndungserfolg nach kurzer Zeit

Die Fahndung nach den kriminellen Minderjährigen lief umgehend an, unter anderem wurde auch mit Drohnen in der Luft nach den Flüchtigen gesucht. Den 17-jährigen mutmaßlichen Täter schnappte die Polizei, als dieser gerade in ein Haus flüchten wollte, seine drei Freunde im Alter von 15 und 16 Jahren wurden in einem naheliegenden Schuppen festgenommen. Bei den Tatverdächtigen wurden eine Pistole sowie ein Luftdruckgewehr sichergestellt.

Alle vier Jugendlichen sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Gegen den 17-Jährigen wurde eine Kaution wegen einem schweren Fall von versuchter Entführung und Raub von 600.000 US-Dollar ausgesprochen. Zu den drei anderen Minderjährigen machte die Polizei aufgrund ihres jungen Alters keine weiteren Angaben.

Viele Fälle werden nie gemeldet

Fahndungserfolge bei den sogenannten „Grindr“-Tätern sind international sehr selten, zuletzt gelang in London im letzten Jahr eine Festnahme. Zudem werden nach Angaben der Polizei die allermeisten Überfälle sowohl in Deutschland wie auch international aus Scham und Angst nie von den schwulen Opfern angezeigt. Die Polizei rät eindringlich zu Sicherheitsvorkehrungen beim Gay-Dating, allen voran sollten sich Männer nur an belebten Orten mit unbekannten Personen treffen.

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