Eurovisionssieger Kalush Orchestra 900.000 US-Dollar zur Unterstützung der Ukrainer
Die Gewinner des Eurovision Song Contest, Kalush Orchestra, haben ihre Trophäe versteigert, um Drohnen für das ukrainische Militär kaufen zu können. Bei der Versteigerung wurde die Sieger-Trophäe des Eurovision Song Contest für 900.000 US-Dollar höchstbietend verkauft. Ersteigert worden ist die Trophäe in Form eines Kristallmikrofons von dem ukrainischen Fernsehmoderator Serhiy Prytula.
Sowohl die Rap- und Folkband sowie auch der ukrainische Fernsehmoderator wollten nach eigener Aussage dem Sieg beim Song Contest mehr Nachdruck verleihen. Der Frontmann des Kalush Orchestra, Oleg Psyuk, verkaufte außerdem seinen, inzwischen legendären, rosa Eimer-Hut in einer Tombola. Prytula kündigte an, dass von dem gesamten Erlös das unbemannte Drohnensystem PD-2, bestehend aus drei Flugzeugen und einer Bodenkontrollstation, für das ukrainische Militär eingekauft werden soll.
Kalush Orchestra hatte in einem historischen ESC-Moment im Mai mit dem Song "Stefania" gewonnen. Kalush Orchestra erhielt 631 Punkte, von denen die meisten aus der Publikumsabstimmung kamen. ESC-Experten deuteten dies als überwältigendes Zeichen der europäischen Solidarität nach dem brutalen Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar und sahen zudem darin auch eine besondere Verbundenheit der europäischen LGBTI*-Communitys mit der Ukraine.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj freute sich über den Eurovisionssieg und bezeichnete ihn als Zeichen der Hoffnung. Nach dem Wettbewerb erklärte er, er habe keinen Zweifel daran, dass die Ukraine im nächsten Jahr als "freies, friedliches, wiederaufgebautes" Land bereit sein werde, die Eurovision auszurichten. Nach den jüngsten Zahlen der Vereinten Nationen sind seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine mehr als 4.000 Zivilisten getötet worden.