Ende eines Rechtsstreits 5.000 Euro Strafe für abfällige Aussagen über Homosexuelle
Nach einem vierjährigen Rechtsstreit durch die Instanzen scheint der Gerichtsfall um den Bremer Pastor Olaf Latzel (56) nun beendet zu sein – das Landgericht Bremen hat das Verfahren wegen Volksverhetzung eingestellt. Rechtskräftig wird der Beschluss, sobald der Pastor eine Geldstrafe als Spende in Höhe von 5.000 Euro an den Bremer LGBTI*-Verein Rat & Tat bezahlt hat.
Langer Rechtsstreit findet sein Ende
Latzel war in vorausgegangenen Verfahren am Amtsgericht zunächst zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro verurteilt, im Berufungsprozess am Landgericht aber freigesprochen worden, bis schlussendlich das Oberlandesgericht die Entscheidung einkassierte, da die vorliegenden Beweismittel nicht ausgereichend genug geprüft worden seien.
So ging der Fall zurück zum Landgericht in Bremen. Der evangelische Pastor der St. Martini-Gemeinde in Bremen hatte während eines Eheseminars 2019 abfällig über Homosexuelle gesprochen und dies auch ins Internet gestellt. Dabei bezeichnete er Homosexualität als „todeswürdig“ und CSD-Teilnehmer als „Verbrecher“. Die Richter betonten abschließend, die Religionsfreiheit komme an ihre Grenzen, wenn die Menschenwürde betroffen sei.