Der Fall Austin Wolf Kollegen gehen auf Distanz zu dem berühmten Pornodarsteller, der sich wegen der möglichen Verbreitung von Kinderpornografie verantworten muss
Der Pornodarsteller Austin Wolf sitzt aktuell in Brooklyn in Haft – nach Einschätzung des verantwortlichen New Yorker Richters ist der 42-Jährige eine „Gefahr für die Öffentlichkeit“, außerdem bestehe akute Fluchtgefahr. Das FBI ermittelte gegen den einstmals sehr beliebten Hardcore-Entertainer wegen Kinderpornografie – Anfang Juli waren die Anschuldigungen öffentlich geworden.
Neue Details zu den Anschuldigungen
Wolf, der mit richtigem Namen Justin Heath Smith heißt, wird beschuldigt, Hunderte von kinderpornografischen Videos versandt und empfangen zu haben, so die US-Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von New York. Inzwischen wurden jetzt weitere Details der Anklagepunkte publik: Demnach soll Smith die Messaging-App Telegram für den Datentransfer benutzt haben.
Der 42-Jährige war einem verdeckten FBI-Agenten zuvor in die Falle getappt, bei einer Hausdurchsuchung wurden dann offenbar auf einer SD-Karte illegale Videos von hunderten Minderjährigen gefunden, darunter auch vorpubertäre Kinder und Säuglinge, die anscheinend in sexuell eindeutigen Situationen gezeigt werden. Ende Juni wurde der Pornodarsteller erstmals dem Richter vorgeführt, der die weitere Inhaftierung aufgrund akuter Fluchtgefahr anordnete. Zudem gehe von Smith eine „potenzielle Gefahr“ aus.
Außergerichtliche Einigung?
Die ursprünglich für Ende Juli angesetzte vorläufige Anhörung von Smith wurde nun kurzfristig verschoben. Der Southern District of New York beantragte eine 30-tägige Vertagung, der sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft zustimmten. Die Zustimmung beider Parteien deutet daraufhin, dass möglicherweise an einer außergerichtlichen Einigung gearbeitet wird – wie diese schlussendlich aussehen könnte, ist indes noch vollkommen offen. Kommt es nicht dazu, muss Smith Ende August erneut vor Gericht erscheinen. Im Falle einer Verurteilung droht Smith eine obligatorische Mindeststrafe von fünf Jahren Gefängnis und eine Höchststrafe von bis zu zwanzig Jahren.
„Nicht als unbewiesene Anschuldigungen“
Smiths Anwalt Thomas H. Andrykovitz erklärte gegenüber der US-Presse, dass sein Mandant unter „schrecklichen Bedingungen“ festgehalten werde. Und weiter: „Die Pressemitteilung der Regierung enthält nichts als unbewiesene und ungeprüfte Anschuldigungen gegen einen Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt. Justin ist dankbar für die unglaubliche Unterstützung, die er von seinen Freunden und Unterstützern erhält. Er befindet sich derzeit im Metropolitan Detention Center in Haft. Ein Gerichtsurteil nach dem anderen belegt, dass die Haftbedingungen im MDC unmenschlich sind. Die Bedingungen von Mr. Smith sind nicht anders. Das Personal im MDC hat es bereits versäumt, ihn mit seinen grundlegenden Medikamenten zu versorgen.“
Der Aussage widersprach kurz darauf Benjamin O'Cone, ein Sprecher des Büros für öffentliche Angelegenheiten des Federal Bureau of Prisons (FBOP) – er betonte, in allen Bundesgefängnissen würden allen Insassen grundlegende medizinische, zahnärztliche und psychische Gesundheitsdienste zur Verfügung gestellt.
Porno-Kollegen verurteilen Taten
Fans von Austin Wolf sowie auch Kollegen reagierten in den letzten Wochen nach Bekanntwerden der Anschuldigungen geschockt bis ungläubig auf den Fall. Das Pornostudio Men.com, bei dem Smith exklusiv unter Vertrag stand, trennte sich mit sofortiger Wirkung von ihm. Auch mehrere Kollegen wie Joey Mills oder Alex Grant wandten sich von dem 42-Jährigen ab und verurteilten scharf, was er getan haben soll.
Darsteller Felix Fox, der erst kurz zuvor noch eine Szene mit Wolf gedreht hatte, erklärte: „Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich dieses Verhalten abstößt. Das kann man niemandem zumuten, schon gar nicht einem Kind. Mein Herz ist mit Traurigkeit erfüllt. Es ist fucking widerwärtig.“
Weitere Enthüllungen in der schwulen Porno-Welt?
Fox glaubt allerdings, dass der Fall noch weitere Kreise ziehen wird: „Nach dem, was ich gehört habe, werden noch mehr Menschen und Content-Produzenten aufgedeckt werden. Es macht mich krank, wenn ich daran denke, dass es so etwas gibt. Ich hasse es verdammt noch mal. Mein Mitgefühl gilt jedem einzelnen Opfer, das in die Hände dieser Pädophilen geraten ist.“ Ein anderer Porno-Kollege, Jason Luna, betonte: „Die meisten von uns schweigen, weil es uns sehr schwer fällt, das zu verarbeiten, was gerade passiert ist.“
Und Darsteller Adam Cyrus erklärte: „Als Überlebender von Kindesmisshandlung würde ich niemals wissentlich mit einem solchen Raubtier zusammenarbeiten. In dem Moment, in dem ich davon erfahren habe, habe ich beschlossen, nicht mehr mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich habe auch alle meine Inhalte mit ihm gelöscht und hoffe, dass er für immer verschwindet. Ich werde ihn komplett aus meinen Gedanken streichen.“
Dauerhafter Schaden für die Branche?
Tony Genius, ein bekannter US-Produzent und Autor von Erwachsenen-Filmen, ist zudem besorgt über die langfristigen Folgen dieses Falles: „Eines der großen Aushängeschilder des Schwulenpornos, ein bis dato sehr anerkanntes Talent unserer Branche, ist wohl für einige der schlimmsten Taten verantwortlich, die man sich vorstellen kann. Meine Sorge ist, dass nun Konservative im Land die ehrliche Sexarbeit vieler anderer weiter anklagen und dämonisieren werden.“