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Bombendrohung an US-Schule
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Bombendrohung an US-Schule Rechtsextremisten machten Stimmung gegen Homosexuelle

ms - 21.12.2022 - 13:30 Uhr

Eine Bombendrohung an einer Schule in Chicago sorgte Ende letzter Woche für einen Großeinsatz der Sicherheitskräfte – Einzelheiten zu der Tat wurden jetzt bekannt. Demnach sollen rechtsextreme Gruppen mit einem gefakten Video bewusst Stimmung gegen die Schule gemacht haben; auf dem Video soll dabei angeblich zu sehen sein, wie Kinder in schwulem Sex unterrichtet werden.

Indoktrination mit schwulem Sex?

Das Video wurde dabei nach Aussage der örtlichen Polizei von der rechtsextremen Gruppe Project Veritas zuvor bearbeitet und anschließend veröffentlicht, um bewusst den Eindruck zu erwecken, im Sexualkundeunterricht würden Kinder mit “schwulem Sex indoktriniert.“ Zahlreiche rechtsgerichtete Medien wie beispielsweise Fox News sowie auch eine Reihe von TikTok-Influencern griffen das Thema auf. Schlussendlich verbreitete auch die rechtsextreme US-Gruppe Proud Boys die vermeintlichen News weiter. Die Stimmung heizte sich daraufhin so sehr auf, dass schlussendlich eine ernstzunehmende Bombendrohung via E-Mail bei der Schulleitung einging. Daraufhin war die Francis W. Parker School in Chicago evakuiert worden.

Dildos und Butt-Plugs

In dem Video sieht man in zusammengeschnittenen Takes den Studiendekan der Parker School, Joseph Bruno, der über eine Informationsveranstaltung des örtlichen LGBTI*-Gesundheitszentrums spricht. Das Thema ist die sexuelle Gesundheit. Nicht erwähnt wird dabei, dass das Angebot freiwillig war und sich nur an interessierte Schüler richtete. Für die rechtsextremen Trolle wurde daraus ein Dekan, der „damit prahlt, Dildos, Butt-Plugs und Gleitmittel an Schüler zu verteilen, während er sie über schwulen Sex unterrichtet.“

Die Twitter-Accounts der beteiligten rechtsextremen Gruppen waren bis zur Übernahme von Elon Musk gesperrt und wurde erst vor wenigen Tagen wieder zugelassen. Für viele Schüler vor Ort gibt es einen direkten Zusammenhang. Eine Schülerin namens Leila B. schrieb Musk direkt an: „Zunächst schlich sich Project Veritas in meine High School, nahm einen Lehrer auf, bearbeitete das Take zu einem höllischen Tweet und veröffentlichte es. Vier Tage später erhielt die Schule eine Bombendrohung. Gestern wurde die Evakuierung aufgehoben. Also, ja Elon, erzähl uns von deinem Jet."

Bombendrohungen häufen sich

Inzwischen konnte seitens der Polizei Entwarnung gegeben werden, eine Bombe wurde nicht gefunden. Die E-Mail selbst stammte offenbar aus dem Ausland, so die ermittelnden Beamten weiter. Die Schulleitung erklärte inzwischen gegenüber den Eltern, dass der Campus der Schule sicher sei. Seitens der Polizei wurde die Drohung trotzdem sehr ernst genommen, zuletzt zeigte ein Attentat auf einen Gay-Club im November in Colorado Springs, wie gewaltbereit homophobe Hardliner in den USA inzwischen sind. In diesem Jahr war es immer wieder aus ähnlichen Gründen zu Bombendrohungen auf öffentliche Einrichtungen gekommen. 

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