BBC bekräftigt JK Rowlings Aussagen Fortlaufende Kritik und Anfeindungen
Die britische Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling sieht sich seit mehreren Jahren fortlaufender Kritik und Anfeindungen ausgesetzt, weil sie sich für Frauenrechte und Schutzräume stark macht und erklärte, dass es nur zwei Geschlechter gebe.
Rowling wurde damit in Großbritannien zum Angriffsziel Nummer Eins der trans-Community, wobei immer wieder erklärt wird, dass Rowlings Aussagen zum einen trans-feindlich seien und zum anderen eine vereinzelte Minderheiten-Meinung darstelle.
Dem widerspricht nun der britische Fernsehsender BBC. Auf Rückfrage von Zuschauern nach einer Talkshow, in dem abermals erklärt würde, Rowlings Ansichten seien “unpopulär“, stellte die BBC nun nüchtern fest: Es sei sehr “irreführend“, Rowlings Ansichten über Transsexuelle als "unpopulär" zu bezeichnen. Zuvor hatte bereits auch Irlands Rundfunkregulierungsbehörde, die Broadcasting Authority of Ireland, entschieden, dass es "nicht fair" sei, Rowling als "transphobische Fanatikerin" zu bezeichnen.
Die BBC begibt sich mit dieser Aussage dabei inmitten eines Kulturkampfes um Selbstbestimmung und queere Rechte, der in Großbritannien seit Jahren mit steigender Intensität geführt wird und dabei auch die Spaltung der britischen Gesellschaft wiedergibt. Während in mehreren Umfragen (YouGov) die eine Hälfte der Briten der Selbstdefinition von trans-Personen ohne medizinische Gutachten zustimmt, lehnt die andere Hälfte dies ab.
Zuletzt erreichten die heftig geführten Debatten abermals auch die britische Regierung, im Fokus steht Premierminister Boris Johnson, der nach langem Hin und Her endlich erklärte, ein Verbot von Konversionstherapien einführen zu wollen – allerdings ohne Einbeziehung von trans-Personen.
Johnson hatte dies damit erklärt, dass er zunächst juristische Aspekte abklären lassen wolle, beispielsweise die Frage, inwieweit dann Ärzte oder Therapeuten vermeintliche trans-Jugendliche noch behandeln dürften. LGBTI*-Aktivisten hingehen sahen darin eine klare Diskriminierung von queeren Menschen und protestieren seitdem lautstark dagegen. Mit Spannung wird dabei auch die Rede von Queen Elisabeth II. im Rahmen der Feierlichkeiten zu ihrer 70-jährigen Regentschaft im Juni erwartet, die wahrscheinlich auch etwas zu Konversionstherapien sagen wird.
Nebst der Behauptung in der Talkshow, Rowling vertrete unpopuläre Meinungen, wurde die britische Autorin in einer Frage auch in einem Atemzug mit Adolf Hitler oder Sänger R. Kelly genannt. Mit Blick auf solche Menschen fragte der Moderator dann eine Philosophin: "Glauben Sie, dass es einen großen philosophischen Unterschied gibt zwischen Künstlern, die Verbrechen begangen haben oder für schuldig befunden wurden, und Künstlern, die einfach nur unpopuläre Meinungen vertreten?“
Die BBC hatte mit dieser Zusammenstellung allerdings auch auf Rückfrage kein Problem.