Anklage in New York Warum stach Donald Zieben-Hood auf seinen Ehemann ein? Notwehr oder Mord?
Im August wurde das US-Model Donald Zieben-Hood (40) in New York festgenommen, nachdem sein Ehemann Jacob (34✝) tot im Bad der gemeinsamen Wohnung in Manhattan aufgefunden worden war. Hood soll im Streit mehrfach auf seinen Partner mit einem Messer eingestochen haben, der dann bis in die Morgenstunden hinein im Bad verblutet ist. Jetzt wurde Hood vorerst wegen Körperverletzung vor einem New Yorker Geschworenengericht angeklagt.
Gewalteskalation in der Partnerschaft
In den sozialen Medien präsentierte sich das Ehepaar jahrelang als glückliches schwules Powerpärchen, hinter der Fassade kriselte es offenbar indes seit Jahren. Seit 2022 war die Polizei neun Mal angerückt, um einen heftigen Streit zwischen den beiden Männern vor Ort in ihrer Wohnung zu schlichten, immer wieder kam es demnach zu häuslicher Gewalt. Erst zwei Jahre zuvor hatten die beiden Amerikaner geheiratet, insgesamt waren sie zehn Jahre ein Paar. Wegen drei Fällen von Gewalt in der Partnerschaft wurde Zieben-Hood deswegen vorerst jetzt angeklagt.
Noch steht das endgültige Ergebnis der Autopsie aus – liegt dieses vor, geht die Staatsanwaltschaft laut Eigenaussage davon aus, die Anklage möglicherweise auf Mord auszuweiten. Alvin Bragg von der Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan erklärte, dass das „bedrohliche Verhalten des Angeklagten gegenüber seinem Ehemann im Laufe eines Jahres durch mehrere Akte häuslicher Gewalt eskaliert“ sei. Zieben-Hood wird zudem wegen mehrfachem Einbruchs und Missachtung dreier einstweiliger Verfügungen angeklagt, die sein Ehemann zuvor gegen ihn erwirkt hatte – der 40-Jährige hätte sich überhaupt nicht der Wohnung nähern oder mit seinem Partner reden dürfen. Zieben-Hood selbst erklärte sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.
Ehekrieg über Monate hinweg
Nebst der Todesnacht führt die Staatsanwaltschaft zwei weitere Vorfälle aus dem gleichen Jahr an, darunter die Festnahme von Zieben-Hood im Februar dieses Jahres, nachdem dieser seinen Ehemann beinahe bewusstlos geschlagen habe. Im Juni dann folgte die zweite Verhaftung, dieses Mal hatte Zieben-Hood seinen Ehemann mit einem Messer bedroht. Daraufhin wurde die dritte einstweilige Verfügung erlassen. Schlussendlich am 31. Juli kam es zum finalen Aufeinandertreffen der beiden Männer.
Jacob Zieben-Hood schickte an diesem Abend seinem Vater Fotos von seinem blutüberströmten Gesicht sowie weiteren Schnittwunden und schrieb dazu, dass sein Ehemann ihn „angegriffen, geschlagen und mit einem Messer verletzt“ habe. Was danach genau geschah, ist unklar. Gegen vier Uhr morgens rief der Angeklagte dann selbst die Polizei an und erklärte, er habe seinen Ehemann tot auf der Toilette vorgefunden – er habe nur in Notwehr auf ihn eingestochen, nachdem dieser ihn angeblich angegriffen habe. Anschließend sei er schlafen gegangen und habe erst später seinen Ehemann tot vorgefunden.
Laut Staatsanwaltschaft fand die Polizei den 34-Jährigen „tot im Badezimmer, zusammengesunken auf der Toilette, mit Schnitt- und Stichwunden an der Rückseite seines Beins und einer Kopfwunde.“ Zudem lagen in der Wohnung „Gegenstände verstreut und Blut war auf den Möbeln, Wänden, dem Boden und den Arbeitsflächen zu sehen.“ Laut ersten forensischen Ergebnissen durchtrennte ein Schnitt mehrere Muskeln und ein anderer sogar eine Arterie.