Beatrix Players Magnified
Normalerweise locken sogenannte Crossover-Musikstile kaum noch jemand aufgeregt hinter dem Ofen hervor. Wenn sich also drei junge Damen aufmachen, um mit eben diesen Elementen ein Album namens „Magnified“ zu veröffentlichen, könnte diese Unternehmung zunächst eher verhaltene Blicke ernten.
Doch unvoreingenommene Fans sehr guter Musik werden äußerst angenehm überrascht. „Magnified“ entfaltet bereits nach den ersten Tönen, den ersten gelauschten Minuten einen entrückten und geheimnisvollen Zauber, der – emotional gesehen – an die Sehnsucht der Werke von Loreena McKennitt erinnert. Jenen wie diesen Songs wohnt eine Weite, eine gefühlvolle Wucht inne, die tief berührt.
Beatrix Players – das sind die Sängerin und Lyrikerin Amy Birks, aus Staffordshire stammend, mit einer besonderen Vorliebe für das Songwriting der 60er und 70er Jahre; die Cellistin Amanda Alvarez, die sich gemeinsam mit ihrem geliebten Instrument von Madrid aus auf nach London machte; die Pianistin, Sängerin und Co-Autorin Jess Kennedy, die aus Australien stammt. Ein internationales Trio also, dass Einflüsse, Gefühle, Eindrücke und Erlebnisse aus der ganzen Welt vereint und persönlich Erlebtes in seinen Songs verarbeitet.
Dabei gelingt den drei starken Frauen etwas, das anderen Künstlern weniger leicht von der Hand geht: Sie verstehen es, eben diese Emotionen und Ereignisse, die nicht selten auch aus ihren eigenen Leben stammen, so zu verpacken und zu verarbeiten, das jede Hörerin und jeder Hörer sich damit identifizieren kann.
Eingebettet in einem musikalischen Gewand aus sanften Piano-Noten, Folk- und Jazz-Elementen und klassischen Einlagen, zeichnen sich Bilder vom Ende einer Beziehung, vom Dialog zwischen Partnern, vom Wechsel der Heimat und den damit verbundenen Emotionen und Hürden, vom sich ausgestoßen und verstoßen fühlen. Das zieht im Wesentlichen eine zwar dunkle musikalische Seite mit sich, doch bei den Beatrix Players verhält es sich wie bei der (vermutlich) wesensverwandten Tori Amos: Das Herauslassen der Emotionen, so düster es sich zunächst auch anfühlen mag, gelingt zu einem Befreiungsschlag der Seele, zu einem Gefühl der Freiheit, zu neuer Sehnsucht.
Der manchmal dramatische, stets bewegende Klang der Melodien, die ausgedehnten Arrangements und der überwältigende orchestrale Sound erinnern nicht selten auch an Momente großer Kinodramen, in denen eine berührende Szene vor allem auch durch ihre Musik lebt und ihrer Wirkung auf der großen Leinwand. Die dreizehn Songs vom Album „Magnified“ der Beatrix Players sind eben dies: Großes, musikalisches Gefühlskino, unvergessen auch für die eigenen Lebensweisheiten und –krisen.