Kampf ums ESC-Finale Wer wird Deutschland beim ESC in Basel in diesem Jahr vertreten?
Am vergangenen Wochenende wurde gewählt – und das nicht nur bei der Bundestagswahl, sondern auch im Fernsehen! Für einige Fans aus der Community die vielleicht noch wichtigere Wahl, die Rede ist natürlich vom Vorentscheid zum Eurovision Song Contest.
Bei der dritten Show von „Chefsache ESC 2025“ legten sich Stefan Raab und seine Jury auf die, aus ihrer Sicht vielversprechendsten Sänger und Sängerinnen fest. Wer schlussendlich im Mai für Deutschland dann zum internationalen Musikwettbewerb in die Schweiz fährt, entscheidet final am kommenden Samstag das Publikum.
Finalshow mit großer Bandbreite
Aus hunderten Bewerbungen waren zuvor in drei RTL-Sendungen 24 Acts vorgestellt worden, in die ARD-Finalshow schafften es jetzt neun: Moss Kena, JULIKA, Benjamin Braatz, COSBY, Abor & Tynna, Feuerschwanz, LEONORA, LYZA und The Great Leslie. Die Zuschauer haben nun nicht nur die Qual der Wahl, sie dürfen sich zudem über sehr unterschiedliche Interpreten freuen, die die ganze Bandbreite der Musik abbilden.
Der britische Singer-Songwriter Moss Kena (27) aus Berlin war bereits in den Charts vertreten und betont: „Es wird Zeit, dass Deutschland wieder an der Spitze beim ESC mitmischt - und ich bin bereit, alles dafür zu geben.“ An seinem ESC-Song "Nothing Can Stop Love" bastelte er sechs Jahre lang.
Die 23-jährige Sängerin und JULIKA schreibt bereits seit ihrer Kindheit ebenso an Songs und blickt auf mehr als 350 Live-Auftritte zurück – von Festivals bis zum Bar-Gig war alles dabei. „Mein Ziel ist es, das Publikum zu überraschen und zu berühren, indem ich musikalisch Risiken eingehe und echte Emotionen transportiere“, sagt sie mit Blick auf ihren ESC-Song "Empress".
Comeback des Queen-Sounds?
Mit Benjamin Braatz (24) will dann ein junger Mann Deutschland vertreten, der bereits seit fast zehn Jahren Gitarre spielt, Popmusik studiert und ein großer Fan von Queen und Elton John ist. Er ist der Gute-Laune-Macher in der Runde, hat bereits mehr als einhundert Songs geschrieben und will die Zuschauer mit "Like You Love Me" musikalisch ein wenig in die 70er Jahre entführen: „Ich schreibe Melodien, die Leute auf dem Nachhauseweg noch pfeifen.“
Ganz anders ist da die Band COSBY aus München, die mit "I'm Still Here" überzeugen will, eine Mischung aus Alternative-Pop und elektronischen Beats. Der Band ist insbesondere Diversität und Authentizität wichtig: „Wir empfinden die ESC-Bühne in ihrer Vielfalt und mit allen spannenden, kreativen Acts aus den verschiedenen Teilen Europas als eine der mit Abstand tollsten. Hier kommt Musik aus unterschiedlichsten Kulturen friedlich zusammen und wir wären gerne ein Teil davon, um Deutschland zu vertreten.“
Querflöte meets Metal-Rock
Das würde auch gerne das Geschwister-Duo Abor & Tynna machen, die schon von ihrem Vater, einem Cellisten bei den Wiener Philharmonikern, geprägt worden sind. Im letzten Jahr waren sie bereits Support-Act auf der Tour von Nina Chuba. „Wir musizieren zusammen, seit wir kleine Kinder sind. Früher Abor am Cello und ich auf der Querflöte. Heute steht er am Mischpult und ich am Mikrofon. Wir haben einen abenteuerlichen Weg hinter uns und einen noch abenteuerlicheren vor uns.“ Ihr Song für Basel: "Baller".
Ein besonderes Highlight bereits seit der ersten Live-Show ist die Mittelalter-Rock-Band Feuerschwanz aus Nürnberg. Seit 20 Jahren sind sie auf den Festivalbühnen in Europa zu Hause und erfreuen ihr Publikum mit einer extrem energiegeladenen wilden Performance aus Metal und Hard-Rock. „Wir nehmen uns selbst nicht zu ernst, dafür unsere Musik umso mehr“, so die Band-Mitglieder und verweisen dabei auf ihren möglichen ESC-Song "Knightclub".
CSD-Hit, Liebeshymne oder doch Indie-Sound?
Aus Wuppertal kommt dann LEONORA – die 24-jährige Sängerin veröffentlichte bereits vor rund vier Jahren ihre ersten Songs. Sie ist der Liebling vieler CSD-Paraden und Festivals und kann vor allem mit ihrer Mischung aus Pop, Funk und Soul begeistern. Mit "This Bliss" will sie das Publikum für sich erneut gewinnen. „Ich bin ehrgeizig und hab mega Bock drauf!“, so die 24-Jährige.
Ein Jahr jünger ist die Berlinerin LYZA, sie setzt auf gefühlvolle Pop-Balladen und liebt es, von der Liebe zu erzählen. Online hat sie Millionen Follower – gelingt ihr auch der Sprung auf die große Bühne mit "Lovers On Mars"? Sie sagt: „All das hat in meinem Schlafzimmer angefangen – nur ich, mein Handy und der Traum, von meinem Zimmer auf die große Bühne zu gelangen und Menschen mit meiner Musik und Geschichte zu inspirieren.“
Zuletzt mit dabei ist die britisch-deutsche Indie-Rock-Band The Great Leslie – sie standen nicht nur bereits mit Musikgrößen wie Franz Ferdinand oder James Blunt auf der Bühne, sondern durften auch schon in den legendären Abbey Road Studios aufspielen. Passend dazu ihr ESC-Song "These Days". „Unsere Musik und Konstellation, aus jungen, vielfältigen und weltoffenen Menschen steht zu 100 Prozent für ein gemeinsames, offenes und friedliches Europa“, betont die Band.
Die Mischung macht´s – das stimmt bei diesem Vorentscheid definitiv. Trotzdem entschuldigte sich Stefan Raab bereits vorab beim deutschen Publikum zusammen mit seiner Jury, denn allen kann man es nie recht machen – online fragten Fans bereits, warum dieser oder jener Act nicht auch unter die Favoriten gekommen ist. Raab betonte, die Jury und er hätten jene Künstler ausgesucht, denen sie die größten Chancen auf einen Sieg in Basel einräumen würden.