LGBTIQ+ in Animationsfilmen Sichtbarkeit ist für queere Jugendliche wichtig – und wird sträflich missachtet
Mitte Juni hat die größte queere Organisation der USA im jährlichen Studio Responsibility Index (SRI) bereits festgestellt, dass jede vierte Filmproduktion (23,6%) der größten US-Studios und Streamingdienste im vergangenen Jahr LGBTIQ+-inklusive war. Nun legte der Verein den Fokus auf Animations- und Familienfilme.
Zu wenig LGBTIQ+ bei Animationen
Acht Prozent aller Produktionen in diesem Bereich konnten mit LGBTIQ+-Aspekten punkten – die queeren Charaktere waren dabei nur kurz zu sehen, wie das Williams Institute in seiner Studie festgehalten hat. Das jugendliche Publikum sei damit im Bereich LGBTIQ+ „massiv unterversorgt“, so GLAAD. Es liege noch ein weiter Weg vor der Community, zudem wünschten sich gerade junge queere Menschen mehr Sichtbarkeit auch in Filmen.
Gestützt wird die Annahme von einer Befragung der queeren Jugendorganisation Trevor Project – der Anblick von LGBTIQ+-Charakteren sei demnach für minderjährige Schwule, Lesben und queere Personen „einer der wichtigsten Faktoren, um sich mit ihrer Identität wohlzufühlen.“ Gerade Animations- und Familienfilme könnten hierbei einen besonders großen positiven Einfluss haben. „Die aussagekräftigen Botschaften dieser Geschichten sind in der Lage, schädliche Stereotypen aufzubrechen und Akzeptanz zu fördern.“
Highlights für die Community
Als besondere filmische Highlights der letzten Jahre benannte GLAAD unter anderem die Musical-Komödie „Bühne frei für Nate!“, den Film „Lightyear“ über den Toy-Story-Helden Buzz Lightyear und seine lesbische beste Freundin Alisha, sowie die Familienkomödie „Die Mitchells gegen die Maschinen“ mit der lesbischen Teenagerin Katie. Weitere filmische Meilensteine sind der Netflix-Hit „Nimona“ nach der gleichnamigen Graphic-Novel von trans* Mann ND Stevenson – in der queeren Geschichte wird unter anderem auch von einer schwulen Liebe erzählt – und der Stop-Motion-Film „ParaNorman“ mit dem schwulen Charakter Mitch. Ein absolutes Muss bleibt dabei aber vor allem auch der Film „Strange World“ – erstmals erlaubte es Disney darin, ganz offen von der schwulen Romanze zweier Jungs zu erzählen.