Direkt zum Inhalt
© andrea preysing

36. HIQFF in Hamburg Krallen raus für den queeren Widerstand

kw - 06.10.2025 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Vom 14. bis 19. Oktober 2025 wird Hamburg erneut zur Bühne für queere Filmkunst: Das Hamburg International Queer Film Festival (HIQFF) feiert seine 36. Ausgabe und bringt wie jedes Jahr internationale Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme auf die Leinwände der Stadt. Mit dabei sind das Metropolis Kino, das Passage Kino, das 3001 Kino, das B-Movie sowie das Rineuto.

Die Festivaleröffnung findet traditionell auf Kampnagel statt und steht dieses Jahr unter dem Motto „Krallen raus für den queeren Widerstand“. Damit greift das HIQFF das Bild der Katze auf: unabhängig, eigensinnig, nicht zu vereinnahmen und bereit, die Krallen zu zeigen, wenn gesellschaftliche Errungenschaften in Gefahr geraten.

Musikalisch eröffnet Rapperin EBOW den Abend. Mit ihren empowernden Texten über Feminismus, Migration, Queerness und Selbstbestimmung gilt die Künstlerin als Stimme einer neuen Generation, die Haltung zeigt. „EBOW bringt die Energie von Widerstand und Empowerment auf die Bühne, genau das, was unser Festival ausmacht“, betont das Organisationsteam.

Filmisch startet das Festival mit der Deutschlandpremiere von „The Crowd“, dem Debütfilm des iranischen Regisseurs Sahand Kabiri. Der 70-minütige Film erzählt von einer Gruppe junger Freundinnen und Freunde, die eine Abschiedsparty für ihren ausreisewilligen Freund planen. Alte Konflikte und der Widerstand eines konservativen Bruders bedrohen das fragile Gleichgewicht. Kabiri gelingt in nur zwölf Drehtagen ein lebendiges Porträt einer Generation, die nach Freiheit strebt – rebellisch, zärtlich und visuell verspielt.
 

Hanne Homrighausen und Sera Heller, Eröffnung Kampnagel // © Aileen Pinkert

Das Festivalprogramm zeigt Filme aus aller Welt. Präsentiert werden Spielfilme, Dokumentationen, Komödien und Dramen, die gesellschaftliche Debatten anstoßen und queere Perspektiven sichtbar machen. Die Veranstaltenden wollen ein Forum für Vielfalt und Diskurs sein, das gleichzeitig die Lust am Kino feiert.

Seit seiner Gründung 1989 durch queere Studierende der Universität Hamburg, hat sich das HIQFF zum größten queeren Filmfestival Deutschlands entwickelt. Organisiert wird es weitgehend ehrenamtlich von der Community selbst, getragen von Engagement und finanziell unterstützt durch die Hamburger Kulturbehörde und dem Push-up Club.

Mit seinem diesjährigen Motto setzt das Festival ein klares Zeichen gegen die wachsenden Versuche rechter Kräfte, Vielfalt einzuschränken. Gleichzeitig zeigt es die Kraft des Kinos, Geschichten von Selbstbestimmung, Widerstand und Hoffnung auf die große Leinwand zu bringen. Karten sind ab dem 27. September im Vorverkauf erhältlich.

So bleibt das HIQFF auch in seiner 36. Ausgabe ein unverzichtbarer Bestandteil der Hamburger Kulturlandschaft – widerständig, lebendig und solidarisch.

14.–19.10.2025, verschiedene Kinos, Hamburg
Hier gibt es das vollständige Programm: www.hiqff.de

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Wer glänzt, wer floppt?

Glamour und queere Visibility

Die deutsche Reality-TV-Szene ist schon ganz vorfreudig: Im Frühjahr 2026 wirbelt nämlich der Glitzerstaub der „Reality Awards“ erneut durchs Land.
Nicht-binärer Star tritt ab

Mehrere Länder boykottieren ESC

Der Schweizer Musiker und Eurovision-Song-Contest-Gewinner Nemo hat angekündigt, den begehrten Grand Prix Preis zurückzugeben.
Vom Rugby ins Raumschiff

BBC-Serienableger betont Vielfalt

Russell Tovey steht als tragende Hoffnung des "Doctor-Who"-Universums im Rampenlicht mit der Serie „The War Between The Land And The Sea“.
Meta sperrt Kreativnetzwerke

Queere Kanäle verlieren Reichweite

Instagram, Teil des Meta-Konzerns, hat in jüngster Zeit zahlreiche Profile von queerfreundlichen Kunstkollektiven und Organisationen gelöscht.
„Gewalttätig und beleidigend“

Trans* Künstlerin fordert Vernunft

Dana International, erste trans* Frau, die den ESC gewann, äußert Kritik an der Entscheidung mehrerer Länder, den Wettbewerb 2026 zu boykottieren.
Sexy Kalender

Rot & Heiß

Auch 2026 können sich Liebhaber von rothaarigen Männern wieder auf Fotograf Thomas Knights verlassen
Queere Fantasy

Vampire in Hamburg

In dem queeren Urban-Fantasy-Roman "Vampirnächte auf St. Pauli" verbindet Autor Ingo Dreven geschickt Fantasy mit der Geschichte der Stadt Hamburgs.
Sexuelle Gewalt unter Schwulen

Neue ARD-Doku über ein Tabu

Eine neue ARD-Doku geht der Frage nach, ob die schwule Community auch eine MeToo-Bewegung braucht angesichts von sexueller Gewalt in der Szene.
Neuer Social-Media-Trend

Flexing, Posing, Showing

US-College-Athletinnen und -Athleten zeigen sich auf Social Media zunehmend von ihrer humorvollen Seite.