Wut bei Shawn Mendes Der Kanadier bezieht Stellung zu jahrelangen Spekulationen um seine Sexualität
Shawn Mendes (26) ist einer der erfolgreichsten Musik-Exporte Kanadas und seit Jahren gibt es neben zahlreichen Berichten über seine Songs in den Medien auch immer wieder wilde Spekulationen über seine mögliche Homosexualität. Mit einem neuen Song will er den Gerüchten nun ein kraftvolles Statement entgegen setzen und betont dabei überdies, dass ihn die Aussagen über seine vermeintliche Homosexualität verletzt haben – aber aus anderen Gründen als vielleicht angenommen.
„Ich mag Mädchen oder Jungs…“
Mendes ist hierzulande vor allem durch Hits wie „Señorita“ und „Why“ sehr bekannt geworden, seine Karriere startet 2013 mit selbst eingesungenen Coverversionen bei Twitter, heute X. Spätestens seit 2016 tauchten dabei immer wieder auch Gerüchte auf, der junge Kanadier sei bisexuell oder schwul.
Mitte November erscheint nun das fünfte Album des Musikers mit dem schlichten Titel „Shawn“. Für Aufsehen sorgte dabei jetzt der Song „The Mountain“, den er vorab bereits in einigen Live-Shows präsentiert hatte. Darin nimmt er Stellung zu seiner Sexualität und singt: „Du kannst sagen, ich bin zu jung. Du kannst sagen, ich bin zu alt. Du kannst sagen, ich mag Mädchen oder Jungs, was auch immer dir in den Kram passt.“
Nervige Spekulationen
Im Interview betonte Mendes bereits zuvor und auch jetzt, dass ihn die Online-Spekulationen um seine „Gay-Vibes“ in den letzten Jahren immer mehr genervt haben. „Man sollte sich auf die Musik konzentrieren und nicht auf meine Sexualität. Ich weiß, dass 99 Prozent meiner Fans sich darum nicht kümmern. Das hier hingegen ist für die Leute aus dem einen Prozent: Ihr solltet nicht so schnell urteilen und nicht aus der Tatsache heraus, wie jemand spricht oder sich verhält, etwas schlussfolgern.“
Ignorant und unsensibel gegenüber Schwulen
Mendes hat in den Jahren immer wieder auch die LGBTI*-Community unterstützt und betonte nun, wie sehr ihn diese stetigen Gerüchte inzwischen ärgern, er fühle sich immer mehr dazu verpflichtet, mit seiner Freundin offiziell auftreten zu müssen, auch wenn er das gar nicht wolle. Und weiter: „Ich bin nicht frustriert, weil ihr mich als schwul bezeichnet habt. Mir geht es auf die Nerven, dass mich manche in unserer Zeit als homosexuell bezeichnen und denken, dass sie mich damit irgendwie verletzen könnten. Es ist nichts Schlechtes, Leute! Ich rege mich aber darüber auf, weil ich Menschen kenne, die schwul sind und sich nicht geoutet haben, und ich weiß, wie sehr sie darunter leiden. Es ist einfach völlig ignorant und unsensibel von den Leuten, so einen Scheiß zu machen. Man weiß nicht wirklich, wie man auf die Situation reagieren soll.“
Neue Kontrolle über die eigene Geschichte
Abschließend zur Motivation des neuen Songs hält Mendes außerdem fest: „Ich war immer stolz darauf, dass mich das, was die Medien sagen, nicht allzu sehr aus der Ruhe bringt. Die Wahrheit ist jedoch, dass es mich manchmal wirklich wütend macht, und so ist es nun einmal.” Mit diesem neuen Track sah er daher eine „gute Gelegenheit, durch das Lied sozusagen meine eigene Geschichte zu schreiben und die Kontrolle darüber zu erlangen, was das für eine Geschichte über mich ist.“
Außerdem betonte Mendes: „Ich spürte diese echte Wut auf diese Menschen. Das ist so eine heikle Sache. Man möchte sagen: Ich bin nicht schwul, aber es wäre in Ordnung, wenn ich schwul wäre – es ist nicht schlimm, schwul zu sein, aber ich bin es nicht. Man weiß nicht wirklich, wie man auf die Situation reagieren soll.“