Happy Birthday Hape ARD ehrt den Entertainer und Bestsellerautor mit einem Themenabend
Hape Kerkeling feiert heute seinen 60. Geburtstag – und die Gay-Community feiert mit ihm. In der ARD wird der runde Geburtstag des Vollblut-Entertainers und Bestsellerautors mit einem Thementag gefeiert inklusive der großen Dokumentation „Hape Kerkeling – Total normal“ über sein Lebenswerk.
Ein Vollblut-Entertainer bis heute
Erstmals sehen wir darin auch Kerkelings Freund Dirk Henning – nicht ganz, aber zumindest die Hand des Liebsten. Nebst vielen Weggefährten, guten Freunden und der besten Freundin Isabel Varell kommt auch Hape selbst ausführlich zu Wort, der einmal mehr beweist, warum er rein sprachlich schon zu den großen Unterhaltern im deutschen Fernsehen gehörte – und eigentlich noch immer gehört. Daneben dürfen wir einige Highlights aus seinem langen TV-Leben noch einmal erleben, von „Hurz“ über Königin Beatrix bis hin zu Horst Schlämmer, der im kommenden Jahr erneut zu sehen sein wird.
Und Hape selbst? „Wir gucken uns auf jeden Fall diesen Wahnsinns-Thementag an, sowas kriegt man vermutlich nur einmal im Leben“, so Kerkeling gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ein besonderes Highlight der Doku: Es ist amüsant zu erleben, wie Kerkeling als 19-Jähriger mal so eben und eher zufällig als erster Künstler überhaupt das Passauer Scharfrichterbeil gewonnen hat – dabei war er von den Machern nicht die erste Wahl, bis sie ihn live erlebten. Das Publikum war begeistert, Jury-Mitglied Ottfried Fischer auch.
Kerkeling und seine Homosexualität
Kerkeling nimmt dabei auch Stellung zu seiner Homosexualität – in den Anfangszeiten noch ein No-Go im WDR; der Sender hatte ihm nahegelegt, eine Scheinbeziehung mit einer Frau einzugehen. Generell erlebte er seine sexuelle Freiheit wohl eher in Amsterdam als in Deutschland, der Stadt ist er bis heute mit viel Herz verbunden. Hier erlebte er seine erste große Liebe, die in den 1980er Jahren an Aids verstarb, Kerkeling blieb bis zum Schluss an der Seite seines Partners. Über sein Zwangsouting 1991 durch Filmemacher Rosa von Praunheim kann er heute mit etwas Milde hinwegsehen – andere prominente Stimmen von Günther Jauch bis zur lesbischen Comedian Tahnee verurteilen das Vorgehen auch heute noch scharf.
Ernste Töne im Heiteren
Heute ist Kerkeling auch mehrfacher Bestsellerautor, sein Buch „Ich bin dann mal weg“ über seine Pilgerreise nach Santiago de Compostela verkaufte sich über fünf Millionen Mal in Deutschland. Erstmals erlaubte er hier tiefe Einblicke in sein Seelenleben, gestattete ernste Töne im Heiteren. Im Nachfolgebuch „Der Junge muss an die frische Luft“ thematisierte er seine Kindheit inklusive dem Selbstmord seiner Mutter. Jetzt in seinem neusten Werk „Gebt mir etwas Zeit“ geht er nicht nur auf eine amüsante Ahnenforschung, sondern schreibt auch über den Aids-Tod seiner ersten großen Liebe mit Mitte 20.
Zuletzt machte Kerkeling Schlagzeilen durch seinen Umzug von Berlin nach Köln – die Regenbogenstadt sei immer homophober geworden, so der Entertainer. Gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger erklärte er heute, er bereue seinen Umzug nicht: „Hier sind wir im rheinischen Becken, hier wächst Wein um die Ecke, das ist alles etwas leichtfüßiger. Das heißt, eine gewisse Toleranz, leben und leben lassen, liegt in den Genen des Rheinländers. Ich habe hier in Köln mein Glück gefunden. Die Menschen sind herzlich und offen, das schätze ich sehr.“ So darf es also noch viele Jahre weitergehen. Happy Birthday, Hape!