Erster Blick auf das Ende Will Byers steht im Mittelpunkt der finalen Staffel von „Stranger Things“
Im Jahr 2016 lief die erste Staffel „Stranger Things“ auf Netflix. Jetzt erwarten die Fans sehnsüchtig die fünfte und letzte Staffel der Kult-Serie. Viel lassen die beiden Masterminds hinter der Serie, die Duffer-Brüder, die Öffentlichkeit bislang nicht dazu wissen. Jetzt ist jedoch klar, welcher Charakter im Mittelpunkte stehen wird: der schwule Will Byers, der in der Pilotstaffel in die gruselige Schattenwelt des Down Under entführt wurde.
„Stranger Things“-Finale
„Will steht in Staffel 5 wieder wirklich im Mittelpunkt“, so die Produzenten Matt und Ross Duffer gegenüber Variety. Sein emotionaler Bogen werde „die gesamte Serie zusammenhalten“: „Will ist es gewohnt, der Introvertierte zu sein; derjenige, der beschützt wird. Auf seiner Reise geht es also nicht nur um Sexualität – es geht darum, wie Will als junger Mann zu sich selbst findet.“
Vorherrschende Themen
Will-Darsteller Noah Schnapp (18) hatte vor etwa einem Jahr verraten, dass seine Figur schwul ist und in seinen besten Freund Mike Wheeler (Finn Wolfhard, 20) verliebt ist (SCHWULISSIMO berichtete). Mike ist mit Elf (Millie Bobby Brown, 19) zusammen, die wiederum Wills Quasi-Schwester ist. Dieses Beziehungsgeflecht dürfte auch im Finale eine große Rolle spielen – zumal Will sich bisher nur indirekt geoutet und Mike so gar nichts davon verstanden hatte (SCHWULISSIMO berichtete).
Neben dem Gefühlskonflikt geht es in der Serie – wie sollte es auch anders sein – um einen weiteren übernatürlichen Gegner. Denn Will spürt, dass Vecna, der Bösewicht aus der vierten Staffel, noch längst nicht besiegt ist. Also wird es in der letzten Staffel wohl auch um Wills besondere Verbindung zum Down Under gehen.
Coming-out dank Schauspielerei
„Ich schätze, ich bin Will ähnlicher, als ich dachte“, verlautete Schnapp Anfang des Jahres in einem TikTok-Clip (SCHWULISSIMO berichtete). Im Video-Text erklärte der Schauspieler: „Als ich meinen Freunden und meiner Familie endlich sagte, dass ich schwul bin, nachdem ich mich 18 Jahre lang aus Angst versteckt habe, war alles, was sie sagten: Wissen wir!“
Tatsächlich wurde sich der Schauspieler seiner Homosexualität erst bewusst, als er über die Sexualität seines Charakters sprach. Entsprechende Fragen gab es bereits seit der ersten Staffel. Gegenüber Variety erklärte Schnapp: „Als ich erst einmal wirklich begriffen hatte, dass Will schwul ist, ging es mit exponentieller Geschwindigkeit weiter, bis ich es auch für mich selbst akzeptierte. Ich wäre an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben, wenn ich nicht Will dargestellt hätte, der mich umarmte und mir geholfen hat, mich selbst zu akzeptieren. Ich denke, wenn ich diese Figur nie gespielt hätte, wäre ich bestimmt noch immer nicht geoutet.“
Von Anfang an geplant
Die Duffer-Brüder sahen Will von Beginn an als ein Kind, das mit seiner sexuellen Orientierung hadert. Sie bauten den Charakter auf einem Freund aus der Mittelschule auf. Für ihre Vision brauchten die Serien-Macher einen Schauspieler, der das Publikum in nur achteinhalb Minuten für sich gewinnen konnte – denn dann verschwand Will bereits ins Down Under.
Mit seiner unschuldigen Art passte der damals 10-jährige Schnapp genau zu den Anforderungen: „Es war schwer, sich im echten Leben nicht sofort für dieses Kind zu interessieren, und wir dachten, das würde sich auch auf die Serie übertragen.“ Dass Schnapp auch in anderen Punkten so gut zu seiner Rolle passen würde, war weder dem Schauspieler noch den Brüdern damals bewusst.