Ehren-Oscar für Dolly Parton Die Country-Musikerin ist eine enge Verbündete der Community und wird dafür jetzt geehrt
Besondere Ehre für Country-Sängerin Dolly Parton (79): Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences verleiht ihr einen Ehren-Oscar, den Jean Hersholt Humanitarian Award, für ihr jahrzehntelanges humanitäres und soziales Engagement, insbesondere für ihren stetigen Einsatz für die LGBTIQ+-Community.
Weiterer Preisträger ist Tom Cruise
Der Jean-Hersholt-Preis wird nur in unregelmäßigen Abständen verliehen, benannt nach dem dänisch-amerikanischen Schauspieler und Philanthropen Jean Hersholt (1886 bis 1956). Weitere Ehren-Oscars gehen an Schauspieler Tom Cruise (62) für sein Lebenswerk und seine besonderen Verdienste für den Film sowie an die Schauspielerin und Choreografin Debbie Allen (75), bekannt durch die Fernsehserien „Fame – Der Weg zum Ruhm“ sowie „Grey’s Anatomy“, und an Szenenbildner Wynn Thomas. Die Preise werden bei den „Governors Awards“ Mitte November in Los Angeles überreicht.
Pleite bei den Oscar-Nominierungen
Cruise war bereits vier Mal für den Oscar nominiert, darunter zwei Mal auch als bester Hauptdarsteller in „Geboren am 4. Juli“ und „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“, konnte den Goldjungen aber niemals mit nach Hause nehmen. Ähnlich Dolly Parton: Sie war zwei Mal für den Oscar nominiert. Auch wenn sie ebenso die Trophäe nicht gewinnen konnte, dürfte sich ihre Trauer darüber in Grenzen gehalten haben: Mit mehr als 25 Nummer-Eins-Hits und über einhundert Millionen verkauften Alben sowie zehn Grammys und der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame hat sich die 79-Jährige längst ihren Platz in der Musikgeschichte gesichert.
Ally der Community
Parton ist bis heute eng mit der Community verbunden und hat sich immer wieder lautstark für Gleichberechtigung und Akzeptanz stark gemacht. Daneben unterstützte sie zahlreiche Vereine und Wohltätigkeitsorganisationen, auch im Bereich LGBTIQ+, spendete mit ihrer Organisation Imagination Library viele Bibliotheksbücher an Kinder in der ganzen Welt, finanzierte Stipendien und Bildungsinitiativen und setzt sich ebenso für den Tierschutz ein.
Vor der Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in den USA 2015 machte sie sich auch für die Ehe für alle stark und witzelte dabei: „Warum können Schwule und Lesben nicht heiraten? Sie sollten leiden wie wir alle. Ich denke, Liebe ist Liebe, und wir haben keine Kontrolle darüber. Ich finde, alle Menschen sollten heiraten dürfen.“ Immer wieder verteidigte sie die Community auch gegen homophobe Christen und Evangelikale. „Wenn Menschen urteilen wollen, sündigen sie bereits. Ich versuche, alle zu lieben.“
Dabei zeigte Parton auch immer wieder ihren besonderen Sinn für Humor – im Jahr 2009 machte sie bei einem Dolly-Parton-Lookalike-Drag-Contest mit und verlor haushoch: „Ich habe nicht gewonnen. Ich war nicht einmal annähernd so stark wie die Drag Queens!“ Und zu ihren schwulen Fans erklärte sie gegenüber der New York Times: „Ich habe eine riesige schwule Fangemeinde und ich bin stolz auf sie. Manchmal sehen manche von ihnen mir ähnlicher als ich.“