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Mehr ChaCha dank Matcha? // © kalasek
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„Superfood“ Mehr ChaCha dank Matcha?

nb - 25.03.2017 - 08:00 Uhr

Als „Superfood“ wird er bezeichnet. Matcha soll in aller Munde sein und weltweit soll dieser Tee in vielen speziellen Cafés standardmäßig zum Sortiment gehören. So erfährt man es, wenn man Trendmeldungen liest und ihnen glauben will und kann. Doch was macht Matcha so besonders? Schmeckt es überhaupt und tut es etwas für die Gesundheit?

Mehr Konzentration durch den Wachmachereffekt

Woher kommt Matcha eigentlich? Das Wort Matcha ist japanisch und heißt „gemahlener Tee“. Dafür wird Grüntee zu feinstem Pulver vermahlen. Verwendet wird er in der japanischen Teezeremonie. Produziert wird Matcha überwiegend in Japan und China. 

Entwickelt wurde die Zubereitungsart des Matcha vermutlich im 6. Jahrhundert in China. Dort wurden die Teeblätter als Heilpflanze getrocknet und für die Verwendung zu einem feinen Pulver vermahlen. Diese Medizin wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und konsumiert, woraus sich Teerituale der Buddhisten entwickelten. In China geriet Matcha in Vergessenheit aber in Japan wurde ab dem 16. Jahrhundert die Teezeremonie im Rahmen des Buddhismus weitergepflegt. Matcha gehört mit zur Meditation, dient aber auch als Quelle der Energie weil das enthaltene Koffein wacht macht und die Konzentration anregt.

Wie wird Matcha hergestellt?

Der für Matcha vorgesehene Grüntee wird von Teesträuchern geerntet, die in der Regel vier Wochen vor der Ernte beschattet werden. Dadurch soll die Qualität über eine Verlängerung der Reifezeit gesteigert werden. Es entstehen auf dem Wege extrem delikate, dunkelgrüne Blätter. Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, getrocknet und gebrochen. Dadurch lösen sich die Stängel und Blattadern. Übrig bleibt ein feines Blattgewebe aus dem das sogenannte Tencha gemacht wird - ein auf Granitmühlen vermahlenes Grüntee-Pulver mit feinst möglicher Körnung. Eine ganze Stunde braucht eine traditionelle Granitsteinmühle um etwa 30 Gramm davon zu produzieren. Matcha gilt deshalb als besonders edle Teesorte und ist entsprechend teuer.

Mehr ChaCha dank Matcha? // © grafvision

Matcha at Home – zum Beispiel gegen Frühjahrsmüdigkeit 

Will man zuhause eine japanische Teezeremonie durchführen, braucht man dafür entsprechendes Equipment:

  • Einen hochwertigen Matcha-Tee (in Teezeremonien-Qualität) – preisgünstige Grünteepulver sollten Teezeremonie-Einsteiger nicht verwenden. Diese Pulver werden aus dem kompletten Teeblatt vermahlen und können in Qualität, Geschmack und Farbe stark variieren.
  • Eine Tee- bzw. Matcha-Schale - genannt Chawan
  • 1 bis 2 Gramm des Pulvers in eine Matcha-Schale geben und mit 60 bis 100 ml etwa 80 Grad heißem Wasser übergießen. Je nach Geschmack kann man den Tee mit einem höheren Wasseranteil milder und mit mehr Tee kräftiger anrichten.
  • Dann kommt ein Matcha- bzw. Bambusbesen, Cha-sen genannt, zum Einsatz.
    Der Tee wird damit aufgeschlagen. Man bewegt den Besen aus dem Handgelenk - vor und zurück, etwa in Form des Buchstaben „M“. Dabei entsteht ein Schaum. Je höher und fester der ist, desto besser ist der Tee gelungen.

Warum wird Matcha als Superfood bezeichnet?

Ganz einfach. Weil Superfood sich gut verkauft, denn der Begriff ist momentan Trend. Ob Matcha wirklich Superkräfte hat und der Gesundheit dient, darüber fehlen bislang systematische wissenschaftliche Studien. Grüntee ist hingegen bereits genauer untersucht worden und man hat überzeugende gesundheitliche Wirkungen festgestellt.

Matcha könnte also sogar noch intensiver wirken als Grüntee. Der Grund dafür ist, dass es kein Tee-Aufguss, sondern ein Extrakt aus dem ganzen, frischen Teeblatt ist. Dadurch ist der Anteil der wohltuenden Inhaltsstoffe um ein Vielfaches höher als bei gewöhnlichem grünen Tee.

Matcha hat eine intensive grüne Farbe. Ein Zeichen dafür, dass er sehr viele, sehr gesunde sekundäre Pflanzenstoffe (Catechine) enthält sowie Carotinoide und die Vitamine A, B, C und E.

Wie schmeckt Matcha?

Lieblich-süßlich. Spätere Pflückungen haben einen leicht herben Geschmack. Ausprobieren lohnt sich. Nicht weil´s ein Superfood oder besser gesagt ein Superdrink ist. Sondern weil man erst dann weiß, ob man Matcha mag und ob er einem Schwung gibt für einen flotten ChaCha.

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