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Leserumfrage // © sturti

Leserumfrage Das war peinlich, aber lustig!

vvg - 05.09.2017 - 10:00 Uhr

Ich bin jetzt seit 18 Jahren alljährlich bei den CSDs in Hamburg, Berlin und Frankfurt, aber auch in den kleineren Städten dabei. Bei einem meiner ersten Auftritte habe ich beim Abgang von der Showbühne die letzte Stufe übersehen - ich sah ja wegen meiner Brustimitate meine Füße nicht mehr - bin ins Stolpern gekommen und stand komplett ohne Kopfschmuck da. Da konnte ich nur nach dem Motto „Hinfallen, Aufstehen. Krönchen richten, Weitermachen!“ die Show fortsetzen. Viel schlimmer allerdings war, als ich vor 9 Jahren beim Berliner CSD mitten auf dem Paradeweg dringend den Ort für „kleine Königstiger“ aufsuchen musste, den es natürlich weit und breit nicht gab. Da habe ich mich kurzerhand am Potsdamer Platz in ein Gebüsch verzogen. Nun habe ich immer das Problem, dass ich dabei aus dem unteren Teil meines Kostüms einschließlich der Strumpfhose heraus muss. Ich stand da also halbangezogen mit nacktem Popo und oben herum noch im Kostüm in einem Gebüsch – zwar abgeschirmt von einigen Freunden, die ich als Begleitung dabei hatte – aber das war mir trotzdem peinlich. Vor allem, weil urplötzlich Fotografen auftauchten und ihre Aufnahmen schossen. Die hatten uns wohl weggehen sehen und sich gefragt, was macht die große bunte Tante da wohl im Gebüsch? Wer weiß, was die erwartet hatten...? Meine Begleiter haben zwar aufgepasst und standen schützend vor mir, aber da ich ja immer so Riesengestelle trage, war der Aufwand, aus der Wäsche zu steigen, schon mühselig. Diese Story kennt bisher nur die Clique, die live dabei war. Das war mir damals schon sehr peinlich, weil ich mich so erwischt gefühlt habe. Heute kann ich mich darüber schon amüsieren.
Armin aus Wolfsburg, (kennt man mit den Initialen T.T.)

Armin // © vvg

Ich wollte vor elf Jahren aus meiner damaligen 27-jährigen wohlbehüteten, festen Beziehung heraus, wollte aber unbedingt wieder eine neue finden und eingehen. So landete ich in einer Kneipe, rechnete aber ehrlich gesagt eigentlich mit gar nichts. Dort angekommen hatte ich Blickkontakt zu einem Typen, der, nach einer Zeit des Miteinander-Flirtens, auf mich zukam, mich in den Arm nahm und mich einfach küsste. Ich war hin und weg. Das war doch das, was jeder möchte: einfach angenommen zu werden. Es hatte bei mir einfach gefunkt; ich war auf Anhieb verliebt und meine Gefühlswelt fuhr Karussell. Dass mir so etwas noch passieren würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Spannung war riesig, trotzdem wollte ich nicht mit ihm ins Bett steigen, bevor wir einen gemeinsamen Test gemacht hatten. So etwas hatte er übrigens noch nicht erlebt. Es gab darüber auch eine kleine Diskussion, aber er war damit einverstanden. Zwei Tage später, nach dem Erhalt des negativen Ergebnisses, sind wir endlich in die Koje. Und siehe da: Obwohl ich vorher Feuer und Flamme gewesen war und Schmetterlinge im Bauch gehabt hatte, ging nun auf einen Schlag überhaupt nichts mehr. Mir wurde da erst klar, dass ich für eine neue Beziehung überhaupt noch nicht bereit war. Mir war das oberpeinlich und ich habe mich fürchterlich geschämt. Wir haben zwar noch ein paar Tage Kontakt miteinander gehabt und auch schöne „blaue Stunden“ erlebt, aber die Spannung und der Reiz waren von meiner Seite verflogen. Letztendlich haben wir beide darüber gelacht, was sehr befreiend war. Ach ja, letztendlich bin ich wieder zu meinem Ex zurück, mit dem ich jetzt ins 38 Jahr gehe.
Clemens W. aus Dortmund

Clemens W // © vvg

Detlef: Vor ein paar Jahren haben wir uns dazu entschieden, unsere Beziehung zu öffnen. Wir hatten das so vereinbart, dass wir zusammen ausgehen, dass jeder getrennt etwas erleben  und machen darf; aber dass wir auch gemeinsam wieder nach Hause zurückkehren. Für unsere erste, „Probefahrt“ haben wir uns für eine schwule Sauna in Essen entschieden. Dort angekommen, sah ich mehr oder weniger durch Zufall, dass Holger in der oberen Etage in den Darkroom ging. Ich bin dann einfach mal zum Spaß hinterhergegangen. Im Gegensatz zu ihm, den ich beim Hineingehen gesehen hatte, hatte er mich weder gesehen und wahrscheinlich dort auch nicht vermutet. Nach kurzer Zeit fing er an, mich zu befummeln und bescherte mir oral eine angenehme Zeit, was ihm sichtlich Spaß gemacht hat. Ich musste nur schmunzeln, habe aber die ganze Zeit nichts gesagt. Später, draußen, erzählte er mir, dass er im Darkroom gewesen sei, wo er einen netten Typen mit einem sehr schönen Schwanz gehabt hätte. Ich sagte nur, dass ich das wüsste und klärte ihn auf, dass ich derjenige gewesen wäre. Holger wurde krebsrot und ich habe nur noch einen Lachflash bekommen.

Holger: Mir war das unheimlich peinlich, weil ich ihn wirklich nicht gesehen und erkannt habe. Ich hatte ja mindestens eine halbe Stunde Spaß und habe das die ganze Zeit nicht geschnallt. Ich fand den Typen einfach nur zum Anbeißen. Ich hatte Detlef irgendwo anders vermutet, ebenfalls aktiv unterwegs. Er verhielt sich ja auch – dem Darkroom angepasst – vollkommen wortlos; sonst hätte ich ihn ja an der Stimme erkannt. Auf der anderen Seite, habe ich ihm aber unbewusst gezeigt, dass ich ihn auch im Dunkeln „lecker“ finde. J
Detlef & Holger M. aus Leverkusen

Detlef & Holger M. // © vvg

2003 besuchte mich ein netter Katalane, den ich im Urlaub kennengelernt hatte. Ich zeigte José die Wunder von Köln. Als ich ihm ein besonderes Wunder in meinem Schlafzimmer gezeigt hatte, waren wir bei heißem Wetter ruhebedürftig und beschlossen uns eine DVD anzusehen. Ich riss alle Fenster auf und die Surround-Anlage hatte gut zu tun.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich öffnete einen Spalt und guckte durch den Schlitz hinaus. Meine Haustür führt direkt auf den öffentlichen Gehweg. Vor mir stand direkt ein gutaussehender Polizist in Uniform. Er fragte, ob bei mir alles in Ordnung wäre und ob er sich davon überzeugen dürfte. Ich warnte ihn, dass ich nur einen Slip anhätte. Irgendwie peinlich, aber das mache ihm nichts aus. Ich öffnete die Tür und plötzlich stürmten 6 Polizisten und eine Polizistin mit Pistolen in mein Haus. Mein Katalane saß nackt mit beiden Händen vorm Schritt auf dem Sofa und machte Augen wie ein Eichhörnchen, wenn es blitzt. Ich fragte nach dem Grund des Besuchs und erfuhr, dass Passanten eine schreiende Frau gehört hätten, daraufhin die Polizei alarmiert hätten, die nun in Einsatzstärke vor uns stand. Das Schreien sollte vor etwa 15 Minuten passiert sein. Ich war erleichtert, denn ich erklärte, dass das wohl Nicole Kidman gewesen sein musste. Wir schauten nämlich „Moulin Rouge“ und da geht es der Kidman ja zeitweise recht schlecht mit dem Herzog im Turm. Das - in Kombination mit einer sehr lauten Anlage - war der Auslöser gewesen. Ich sagte dem Polizisten mit Blick auf den verschreckten nackten Jose, dass er wohl inzwischen auch selber bemerkt haben müsste, dass in meinem Haus so schnell keine Frau schreien würde, worauf er grinste. Ich sagte bei der Verabschiedung, dass ich dazu gelernt habe. Wenn ich doch mal eine Frau im Haus schlagen würde (was ich logischerweise nie täte), würde ich vorher dafür sorgen, dass die Fenster zu sind. Wir schauten abgelenkt den Film zu Ende und ich hatte allen Grund, Jose zu trösten und zu beruhigen.
Klaus R. aus Köln

Klaus R. // © vvg

Ich habe mit 21 Jahren meinen ersten Pornofilm gedreht. Das war eine xxx-Produktion, der Film hieß „Inflagranti“ und ich hatte darin einen flotten Dreier mit zwei anderen Jungs. Peinlich war, dass ich 3 Monate später - und zwar genau eine Woche nachdem der Film veröffentlicht worden ist - bei der Deutschen Bahn im Fernverkehr angefangen habe. Ich wurde direkt darauf angesprochen, dass ich doch derjenige mit dem Riesen******* aus dem Pornofilm bin. Ich habe zwar ganz locker mit den Worten „Wer kann, der kann“ reagiert, aber es war schon ein komischer Zufall und sicherlich auch ein bisschen peinlich. Lustig aber daran ist, dass ich heute - elf Jahre später - in Frankfurt immer noch auf diesen Film angesprochen werde. Lustig ist auch, dass mein bester Freund, mich letztens anrief und mir erzählte, dass er sich mit sich selbst vergnügen wollte und bei der Suche im Netz plötzlich mich auf der Mattscheibe hatte. Der Film ist tatsächlich immer noch auf einer bestimmten Seite im Netz zu sehen.

Heute würde ich in keinem weiteren Film mitspielen. Aber ich sage mir immer, dass es eine geile Erfahrung in meiner Jugend war. Es hat für mich vom Erfahrungswert dazugehört und auch in der damaligen Situation war es geil und hat es einfach gepasst. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass das jeder mal ausprobieren sollte; aber ich finde, es sollte sich auch keiner dafür schämen, dass er bei so einem Film-Dreh in seiner Jugend mal mitgemacht hat. Ich selbst habe den Film nicht im Regal stehen und würde ihn mir auch nicht in stillen, intimen Momenten anschauen. Lustig ist aber auf jeden Fall die Tatsache, dass ich wirklich heute immer noch unheimlich oft auf diesen Film angesprochen werde.
Patrick P. aus Frankfurt

Patrick P. // © vvg

Ich habe vor 29 Jahren meine damalige Freundin geheiratet, mit der ich vorher schon 10 Jahre zusammen war. Alles war in Ordnung, auch das Sexuelle stimmte, schließlich waren wir ja jung. Die Hochzeit fiel auf den Tag meines Geburtstages, was den Standesbeamten zu den Worten veranlasste, dass dies ja besonders viel Glück bringen müsste. Es kam allerdings anders: Die Hochzeitsnacht habe ich nicht mit ihr vollzogen, sondern ich habe die Nacht mit meinem ersten Mann verbracht. Er war übrigens auch mein Trauzeuge, der schon mit einer Frau verheiratet war. Ich hatte vorher nie ein Verlangen nach einem Mann verspürt. In der Nacht ist es einfach passiert und über uns gekommen. Er hat mich verführt, vielleicht wollte er auch nur eine Hete vernaschen, was ihm ja auch gelungen ist. Wir hatten zwar vorher etwas getrunken, aber wir waren nicht betrunken. Danach musste ich gestehen, dass mir die Nacht mit ihm sehr gefallen hat. Das änderte einiges, denn von da an ging mit meiner frisch Angetrauten gar nichts mehr. Ich habe ihr die Geschichte erzählt und wir haben uns nach wenigen Wochen scheiden lassen. Ich war wieder frei und bis zu seinem Tode 5 Jahre mit diesem Mann zusammen. Heute bin ich wieder in festen Händen: Martin und ich waren eines der ersten Duisburger Paare die sich am 17. 5. 1996 (das magische Paragrafen-Datum) in Den Haag verpartnern ließen. Meine legendäre Hochzeitsnacht damals war sicherlich für einige „peinlich“, heute finde ich das alles sehr lustig und kann darüber herzhaft lachen. Übrigens wenn ich meiner „Kurz-Zeit-Ex“ heute in der Stadt begegne, wechselt sie die Straßenseite. Sie ist übrigens rund, gesund und hat 5 Kinder.
Ralf S., Duisburg

​​​​​​​Ralf S. // © vvg

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